Anlegerschutz: So bekommen gefoppte Anleger preiswerte Hilfe!

Jedes Jahr gelingt es unseriösen Anlage- und Vermittlungsgesellschaften in Deutschland aufs neue, Anlegern einige Hundert Millionen Euro aus der Tasche zu ziehen. Beliebte Tricks sind die unaufgeforderte telefonische Kontaktaufnahme eines sogenannten „Vermögensberaters“, „Finanzkaufmanns“ oder „Finanzberaters“, der mit weit über dem Marktdurchschnitt liegenden Renditen lockt und den potentiellen Kunden bei seiner Entscheidung zeitlich stark unter Druck setzt.

Sollten dir diese Vorgehensweisen bekannt erscheinen und sich der Eindruck einstellen, dass du tatsächlich einem Kapitalanlagebetrug zum Opfer gefallen bist? Zögere nicht, kompetenten Rat einzuholen, aber vergleiche auch hier die Preise, damit es im nachhinein nicht heißt: Außer Spesen nichts gewesen.

Vorsicht vor selbst ernannten Anlegerschützern!

Sie widmen sich dir nur, um dich erneut abzuzocken. Gegen einige tausend Euro Vorkasse versprechen sie z. B. nie stattfindende Musterprozesse.

Wann eine Mitgliedschaft in seriösen Verbänden wirklich lohnt:

  • Geschädigte Kleinanleger, die betreut werden wollen oder
  • Anleger, die regelmäßig ihre Anlagen überprüfen lassen wollen

Wenn der Schaden schon da ist, lohnt eine Mitgliedschaft nicht mehr, da z. B. Gerichtskosten nicht im Beitrag enthalten sind. Eine Rechtsschutzversicherung reicht aus und hilft auch in anderen Lebenslagen.

Hinweis: Bei spekulativen Anlagen versagen die meisten dieser Versicherungen den Dienst. Die Verbraucherschutzzentralen der Bundesländer sind im Preis-Leistungs-Verhältnis am günstigsten.

Hier erfährst du was diese Vereine leisten und kosten:

Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW)

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. ist der führende deutsche Verband für private Anleger.

  • Leistungen:
    • Der DSW vertritt Aktionäre in über 800 Hauptversammlungen gegenüber den Unternehmensverwaltungen und bietet seinen Mitgliedern kostenlose, außergerichtliche Rechtsberatung sowie die Klärung grundsätzlicher Rechtsfragen per Musterprozess. Ein anderes wichtiges Betätigungsfeld ist die Unterstützung von Investmentclubs, die bei Problemen der unterschiedlichsten Art kompetente Beratung erfahren.
    • Mitglieder erhalten kostenlos zwei Wirtschafts-Publikationen. Sie bekommen Veranstaltungen wie Unternehmensbesichtigungen, Round-Table-Gespräche u. a. und zahlen eine geringere Teilnahmegebühr bei bundesweiten Aktienseminaren, die gemeinsam mit Banken und Kreditinstituten veranstaltet werden.
  • Kosten:
    • Einzelmitgliedsbeitrag: 150 Euro/Jahr; Investmentclubs 200 Euro/Jahr
  • Adresse: 
    • Postfach 350163, 40443 Düsseldorf
    • Telefon: 0211/ 66 97 02
    • Telefax: 0211/ 66 97 60
    • Homepage: DSW-info.de

DFI GmbH

Wer ein interessant klingendes Angebot vorab prüfen lassen möchte, wendet sich an die DFI GmbH

  • Leistungen:
    • Für Private und deren Berater (Rechtsanwälte, Steuerberater) bietet die DFI ein Auskunftssystem an, bei dem die Seriosität von Kapitalanlageangeboten geprüft wird. Natürlich werden auch Auskünfte über schon eingegangene Engagements gegeben, eine Rechtsberatung für den Fall, dass der Anleger aus der abgeschlossenen Anlage aussteigen möchte, kann hier jedoch nicht gegeben werden. Adressen von Anwälten sind jedoch über die angebotene „Sachauskunft“ zu ermitteln.
    • Außerdem gibt die DFI den 2x wöchentlich erscheinenden Informationsbrief „DFI-REPORT“ heraus, der sich an Finanzdienstleister aller Art (Vermittler, Makler, Banken, Versicherungen, Bausparkassen usw.) wendet.
  • Kosten:
    • DFI-Anlegerschutz-Auskunft/Eilauskunft: 95 Euro pro Auskunft
  • Adresse:
    • Stresemannstraße 163, 22769 Hamburg
    • Telefon: 040 / 51 444 – 160
      Telefax: 040 / 51 444 – 180
    • Homepage: DFI-Analyse.de

Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V. (SDK)

  • Leistungen:
    • Mitglieder der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V. (SDK) haben Anspruch auf kostenlose Wahrnehmung ihrer Stimmrechte in den Hauptversammlungen.
    • Außerdem stellt die SDK Informationsmaterial in Form von Broschüren oder Periodika zur Verfügung, die Auskunft geben über die Lage auf dem Gesamtmarkt, aber auch über Manager und die Geschehnisse auf den Hauptversammlungen berichten. Darüber hinaus gehören Seminare, Veranstaltungen, Rechtsberatung und Musterprozesse zum Programm.
  • Kosten:
    • Mitgliedsbeitrag: 100 Euro/Jahr (Stundenten 40 Euro/Jahr)
  • Adresse:
    • Hackenstraße 7b, 80335 München
    • Telefon: 089 – 20 20 846 0
    • Telefax: 089 – 20 20 846 10
    • Homepage: SDK.org

Deutsche Anlegerschutzbund (DASB)

Der Deutsche Anlegerschutzbund hat sich auf die Interessenvertretung von Kleinaktionären spezialisiert, die Opfer des Anlagemarktes ohne staatliche Aufsicht („grauer Kapitalmarkt“) wurden.

  • Leistungen:
    • Mitglieder erhalten kostenlos außergerichtliche rechtsberatende Unterstzützung. Geschädigten Anlegern will der Verein kostenlos spezialisierte Rechtsanwälte nennen. Vereinsmitglieder sollen sogar einen „Rabatt“ auf das fällige Honorar erhalten. Aber auch vor einer Investmententscheidung prüft der DASB Anlageangebote und leistet Aufklärungsarbeit in Forum von Seminaren.
  • Kosten:
    • Mitgliedsbeitrag: 120 Euro/Jahr
  • Adresse:

Verbraucherschutz-Verbände

  • Leistungen:
    • Sie leisten im Anlegerschutz Beratungs- und Aufklärungsarbeit. Mit Fragen und Problemen kann sich der Ratsuchende persönlich, telefonisch oder E-Mail an eine Beratungsstelle wenden.
  • Kosten:
    • Einfache Anfragen sind kostenlos, für individuelle Anfragen werden zwischen 10 bis 90 Euro berechnet.
  • Adresse: Zum Beispiel:
    • Verbraucherzentrale Berlin e.V. ,Hardenbergplatz 2, 10623 Berlin
    • Telefon: 030 / 214 85 – 150
    • Homepage: VZBZ.de (über diese Seite führen Links zu allen angeschlossenen Verbraucherzentralen)
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