Austrian Traded Index: Was genau ist der ATX?

Ein Aktien- oder Börsenindex ist eine Art Stimmungsbarometer für eine Börse. Hier erfährst du, welche Schlüsse du aus der Indexentwicklung ziehen kannst.

Warum sind Indizes so wichtig?

Ein Aktien- oder Börsenindex ist eine Kennziffer zur Darstellung der Kursentwicklung oder Performance von ausgewählten und speziell gewichteten Aktien über einen bestimmten Zeitraum. Steigt der Großteil der in einem Index enthalten Aktien, so steigt auch der Index. Sinken dagegen die meisten dieser Aktien, so sinkt auch der Index. Diese Entwicklung wird meist in Form einer Kurve dargestellt und dient dir als „Stimmungsbarometer“ für den jeweiligen Markt.

Der Index als Grundlage für Anlagestrategien

Die Index-Entwicklung bietet dir eine Reihe von Anhaltspunkten für Schlüsse auf die zukünftigen Perspektiven des Aktienmarktes und daraus resultierende individuelle Anlagechancen. Konnte zum Beispiel eine bestimmte Aktie dem Index nicht folgen, so beginnt die Suche nach den Ursachen. Ist die Aktie vielleicht unterbewertet, wird sie dem allgemeinen Trend folgen, und sollte sie deshalb vielleicht gerade jetzt gekauft werden? Oder steht eventuell eine längere Abwärtsentwicklung bevor, weshalb die Aktie für kurzfristig planende Investoren eher ungeeignet ist? Solche Fragen beschäftigen nicht nur individuelle Investoren, sondern auch die professionellen Aktien- und Börse-Analysten.

Die Indizes der Wiener Börse

Der wichtigste Index des Wiener Kapitalmarktes ist der ATX (Austrian Traded Index). Er ist für Österreich, was der Dow Jones für die USA oder der DAX für Deutschland ist. Der ATX ist ein von der Wiener Börse entwickelter und „real-time“ – also nach jedem Kursvorfall ohne Zeitverzögerung – neu berechneter Preisindex. Er umfasst die rund 20 „wichtigsten“ Aktien des Fließhandels der Wiener Börse, die so genannten „Blue-Chips„. Diese Aktien werden nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet, also dem börsenmäßigen Wert eines Unternehmens. Die Börsenkapitalisierung eines Unternehmens ergibt sich durch Multiplikation des aktuellen Kurses mit der Anzahl ausgegebener Aktien. Werte mit einer hohen Kapitalisierung haben deshalb einen stärkeren Einfluss auf den ATX. Ausgangspunkt für seine Berechnung ist der 2. Januar 1991 mit 1.000 Punkten.

Die ATX-Familie:

An der Wiener Börse gibt es noch eine Reihe weiterer Indices, die zusammen die „ATX-Familie“ bilden.

  • Der ATX enthält gemeinsam mit dem ATX Prime die wichtigsten österreichischen Aktien.
  • Der Immobilien-ATX ist der Index der börsenotierten österreichischer Immobiliengesellschaften.
  • Der Vienna Dynamic Index (ViDX) beinhaltet an der Wiener Börse notierte wachstums- und technologieorientierte Werte aus den Branchen Computer Hard/Software, Computer/Internet Service- und Consulting-Anbieter, Informationstechnologie, Internet, Telekommunikation, Bio-Technologie und Umwelttechnologie.
  • Der Wiener Börse Index (WBI) schließlich enthält alle österreichischen Aktien, die im Amtlichen Handel der Wiener Börse notieren. Er spiegelt als Gesamtmarktindex die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes wider.

Indizes für die jungen Aktienmärkte Zentral- und Osteuropas

Die CECE-Aktienindizes dienen einerseits dem systematischen Performancevergleich für die Aktienmärkte Zentral- und Osteuropas, andererseits als Basiswerte für Futures und Optionen, die an der Wiener Börse handelbar sind. Berücksichtigt werden ausschließlich hochkapitalisierte und liquide Blue-Chip-Titel aus Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei, wobei die Wiener Börse eine konsequente Erweiterung der abgedeckten Märkte plant.

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