Börse erklärt: Wie funktioniert die Börse und was hat es mit den Aktien auf sich?

Aktien sind verbriefte Anteile an Unternehmen, das heißt, der Kursverlauf hängt langfristig davon ab, wie gut oder schlecht sich das Unternehmen entwickelt. Wer also Aktien kauft wird Teilhaber am jeweiligen Unternehmen, wenn auch meist zu einem sehr geringen Teil.

So funktioniert die Börse

Die Börse arbeitet wie ein Marktplatz, an dem Käufer und Verkäufer zusammenkommen. Wer eine Aktie kaufen oder verkaufen will, teilt dies dem anderen mit, indem er seine Absicht per Internet, Telefon oder Fax der Bank mitteilt. Diese gibt dann die Order an einen Makler direkt an die Börse/Parkett oder stellt sie in das elektronische Handelssystem „Xetra“ ein. Zum Beispiel: „Ich möchte 10 Daimler-Aktien kaufen und biete maximal 84 Euro“. Im börsenchinesisch heißt das dann: „Kauf von 10 Daimler-Aktien mit Limit 84 Euro“. Wenn es jemanden gibt, der zu diesem Kurs eine Aktie verkaufen möchte, kommt es zum Handel. Ansonsten muss man abwarten oder das Limit zum Kauf erhöhen (mehr bieten). Ohne Kauf kein Verkauf und umgekehrt!

Erst wenn ein solcher Handel abgeschlossen wird, kommt ein Kurs zustande. Das sind die Werte, die zum Beispiel im Laufband von n-tv zu sehen sind oder im Zeitungskursteil stehen. Der letzte Aktienkurs zeigt an, wieviel diese Aktie im Moment Wert ist. Danach entscheidet man, bis zu welchem Kurs man kaufen/verkaufen will, ob man auch mehr bietet oder weniger – oder ob man „zu jedem Preis“, also unlimitiert, kaufen/verkaufen möchte. Dann wird abgewartet zu welchem Kurs jemand darauf eingeht. Das kann erheblich teurer beim Kauf bzw. billiger beim Verkauf sein, deshalb am besten IMMER limitieren, vor allem als Anfänger.

Warum steigen und fallen Aktien?

Aktien steigen, wenn es dem Unternehmen gut geht und fallen, wenn es schlecht läuft. Aber der Kurs wird auch von Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn sich keiner für das Unternehmen interessiert, obwohl es gut läuft und deshalb die Aktien eher ver- als gekauft werden, fällt der Kurs trotzdem. Das ist umgekehrt auch möglich: Das Unternehmen läuft schlecht, aber die Aktie ist gerade „in“ und viele wollen sie haben, also steigt der Kurs.

Die Kursbewegung wird von vielen Details beeinflusst:

  • vom Unternehmen selbst:
    • durch Unternehmensmeldungen, Bekanntgabe von Zahlen, Hauptversammlungen oder Pressekonferenzen usw.
  • von außerhalb:
    • durch Kauf/Verkaufsempfehlungen von Banken, Zeitschriften, „Börsengurus“ vom Gesamtmarkt, zum Beispiel: DAX-Verlauf, von anderen Börsen, wichtig hier vor allem Dow Jones (USA) + Nikkei (Japan)
  • vom allgemeinen Umfeld wie zum Beispiel Zinsen (je niedriger desto besser i.d.R. für die Aktien), Konjunktur, weltweiten Krisen (Russland), Kriegen (Kosovo) oder anderen Ereignissen (Clinton-Affäre).

Die zwei wichtigsten Aktienarten

Aktien gibt es in verschiedenen Arten, die beiden wichtigsten sind Stamm- und Vorzugsaktien. Sie stehen für den gleichen Teil eines Unternehmens, müssten also etwa gleich viel kosten. Wenn da nicht ein „kleiner“ Unterschied wäre:

  • Stammaktien haben Stimmrecht, zum Beispiel für Hauptversammlungen. Meist sind mehr Aktien im Verkauf, das heißt, dass ein leichterer Kauf/Verkauf möglich ist. Oft sind die Stämme in den wichtigen Indizes (zum Beispiel DAX) vertreten, deshalb werden sie zu einem höheren Kurs gehandelt als zum Beispiel VW, BMW, Adidas, Deutsche Bank, RWE.
  • Vorzugsaktien haben in der Regel kein Stimmrecht und oftmals sind weniger Aktien im Umlauf. Das heißt, dass der Kauf/Verkauf schwieriger ist. Aber Vorzugsaktien haben ein Recht auf Dividendennachzahlung, bzw. eine höhere Dividende, wenn sie einmal ausfiel. Sie haben meist höhere Dividende oder einen höheren Bonus (= höhere Rendite) als Stammaktien und sie sind selten in Indizes vertreten (im DAX: nur Henkel und SAP als Vz.), weil sie zum Teil nur in Deutschland als Vorzugsaktie existieren. SAP ist nicht im Eurostoxx 50, weil es eine Vorzugsaktie gibt.

Einige deutsche Firmen haben ihre Stamm- und Vorzugsaktien bereits zusammengelegt und andere folgen. So wird es diese beiden Aktienarten bald nicht mehr geben, wie zum Beispiel in den USA.

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