Größte Börsen: Welches sind die größten Börsen der Welt?

In diesem Artikel möchte ich dir die größten Börsen der Welt vorstellen. Ich werde dir dabei genau zeigen, für was welche Börse genutzt werden kann.

New York Stock Exchange (NYSE)

Die New York Stock Exchange, besser bekannt unter dem Namen „Wall Street“ ist mit Abstand die größte Börse der Welt und gilt als „Leitbörse“ für alle anderen Märkte, auch für die Frankfurter Börse. Sie eröffnet um 15:30 und schließt um 22:00 Uhr unserer Zeit. Von der Marktkapitalisierung her liegt die NYSE deutlich über der Londoner und Tokioter Börse. Als wichtigster Börsenindex wird an der NYSE der Dow Jones Industrial Average Index (DJIA) festgestellt, der seit 1897 berechnet wird. Des weiteren gibt es den Dow Jones Utility Index für Versorger-Werte und den Dow Jones Transport Index für Verkehrsunternehmen. In dem Dow Jones sind 30 Blue Chips (größte US-amerikanische Unternehmen) notiert. Etwas breiter als der Dow Jones ist die Gruppe der S&P Indizes (Standard & Poor’s). Dazu gehören der S&P 100 (100 größte Unternehmen) sowie der S&P 500 Index. An der NYSE werden darüber hinaus eine ganze Reihe von weiteren Indizes und Unterindizes festgestellt. Dazu zählen auch der NYSE Composite Index und der Nebenwerte-Index Russell 2000.

Die New York Stock Exchange und auch der Haupt Index Dow Jones blicken auf eine bereits lange Geschichte zurück. Aktien, die an der NYSE notiert werden, erlangen im Laufe der Zeit in der Regel einen hohen Bekanntheitsgrad. In New York werden nicht selten fast eine Milliarde Aktien gehandelt. Besonders dann, wenn die Aktien stärker unter Druck stehen, ergibt sich ein sehr hohes Handelsvolumen. Die Wall Street ist auch für aktives computergesteuertes Handeln besonders bekannt. Solche Handelsprogramme (Kauf- oder Verkaufsprogramme) können den Dow Jones Index innerhalb weniger Minuten durchaus um 100 oder mehr Punkte nach oben bzw. nach unten bewegen.

Da viele Marktteilnehmer bei Über- bzw. Unterschreiten bestimmter Kursmarken computergesteuerte Käufe bzw. Verkäufe auslösen, können sich sehr schnell Effekte ergeben, die den Intraday-Trend (Trend innerhalb eines Handelstages) verstärken, so dass beispielsweise ein Kursverfall sich quasi selbst beschleunigen kann. So kam es am 19. Oktober 1987 zum größten prozentualen Kursverlust an der NYSE. Danach wurde folgende Regelung beschlossen: Wenn der Dow Jones Index mehr als 350 Punkte verliert, wird der Handel zeitweise ausgesetzt. Gleiches geschieht, wenn sich der Index im nachhinein trotz der Pause nicht erholen kann und im weiteren Handelsverlauf mehr als 500 Punkte verliert. Diese Maßnahme soll einen rapiden und drastischen Kursrutsch zumindest zeitweise stoppen. Im Oktober 1997 musste der Handel auf Basis dieser Regelung für eine halbe Stunde ausgesetzt werden. Aktuell gibt es eine andere Regelung, die besagt, dass der Handel erst dann unterbrochen wird, wenn der Dow Jones 10 % verliert.

Ein Indikator für die Eröffnung der Wall Street ist der S&P Future, der praktisch rund um die Uhr gehandelt wird. Liegt der S&P Future kurz vor Wall Street Eröffnung beispielsweise stark im Minus, so ist davon auszugehen, dass der Dow Jones Index mit einem entsprechenden Punkteverlust einsetzen wird. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass der S&P Future, der auch in Europa gehandelt wird, tagsüber (d. h. zum Beispiel einige Stunden vor der Eröffnung der Wall Street) aufgrund recht geringer Umsätze leicht manipulierbar ist. Erst, wenn um 14:30 Uhr unserer Zeit die Börse in Chicago eröffnet, erhöht sich das Handelsvolumen im S & P Future deutlich.

An der NYSE werden auch deutsche Standardwerte gehandelt, darunter SAP und Daimler.

Hinsichtlich der NYSE ist noch zu bemerken, dass sie nicht die einzige Börse in den USA ist. Weitere erwähnenswerte Börsen sind die NASDAQ, an der vollkommen elektronisch gehandelt wird und die AMEX (American Stock Exchange).

Financial Times Stock Exchange (Londoner Wertpapierbörse)

Vom Umsatz her liegt die Londoner Börse auf Platz zwei hinter der NYSE. Dort werden auch viele internationale Werte gehandelt. Der wichtigste Index ist der Financial Times Stock Exchange 100 Share Index, der die Aktienwerte der 100 größten Aktiengesellschaften des Vereinigten Königreichs enthält. Der FTSE-100 Index wurde im Jahr 1984 mit dem Ziel eingeführt, einen neuen Aktienindexkontrakt an der Terminbörse LIFFE einzuführen.

Außer dem FTSE-100 Index gibt es noch den FT-Industrial Ordinary Index, der die dreißig bedeutendsten britischen Industrieaktien enthält.

Tokyo Stock Exchange

Die drittgrößte Börse der Welt. Dort werden der Nikkei 225 und der Topix Index berechnet. An der Tokioter Börse kommt es nicht zuletzt durch die dramatische Finanzlage des Landes, zu kräftigen Kursturbulenzen. So kommt es oft vor, dass der Nikkei-Index um einige hundert Punkte an einem Tag fällt. In Japan gibt es seit mehreren Jahren bereits eine Dauer-Baisse.

An der Tokioter Börse herrschen einige Besonderheiten, die an anderen internationalen Börsen nicht festzustellen sind. So wird nicht selten auch die Staatskasse dazu verwendet, man könnte sagen sogar missbraucht, um die Kurse zu stützen. Besonders zum Ende des Fiskaljahres wird dort eine Kurspflege betrieben. Der Nikkei-Index orientiert sich sehr stark an der Währungsrelation US $/Yen. Fällt der Yen deutlicher gegenüber dem US-Dollar, so wirkt sich das entsprechend auf den Indexstand aus. Steigt der Yen gegenüber der US-Währung, so steigt auch meistens der Nikkei-Index.

Frankfurt Stock Exchange (FSE)

Die deutsche Börse gehört zu den Top 5 der internationalen Finanzplätze. Seit Juli 1998 (Änderung der Handelszeiten) wird von 8:30 bis knapp 17:00 Uhr (diese Zeiten beziehen sich auf den Parketthandel) gehandelt. Der elektronische Handel XETRA findet von 8:30 bis teilweise sogar kurz nach 17:00 Uhr (besonders bei hohem Handelsvolumen) statt. Während der Privatanleger den Parketthandel über sein Kreditinstitut in Anspruch nimmt, um seine Käufe bzw. Verkäufe zu tätigen, ist der XETRA-Handel aufgrund der dort gehandelten großen Orders in erster Linie für institutionelle Anleger wie Banken interessant. Man muss jedoch anmerken, dass im Zuge der Weiterentwicklung des XETRA-Systems als eines der modernsten elektronischen Handelssysteme der Welt auch ein Handel für den Privatanleger durch Verringerung der Mindestordergrößen ermöglicht wird.

An der Frankfurter Börse wird bekanntlich der Deutsche Aktienindex DAX berechnet. Er enthält ähnlich wie der Dow Jones Index die 30 umsatzstärksten deutschen Standardwerte. Dazu gehören Allianz, BASF, Bayer, BMW, Commerzbank, Daimler, Deutsche Bank und andere bekannte Aktien. Über die Zusammensetzung des DAX wird in regelmäßigen Zeitabständen neu entschieden, so dass einige Werte rausfallen bzw. neu aufgenommen werden können. Zu bemerken ist, dass der DAX ein Performance-Index ist und deshalb auch die Dividendenzahlungen der Unternehmen berücksichtigt.

Außer dem DAX werden an der Frankfurter Börse auch der MDAX (Index für Werte der mittleren Reihe) und CDAX (Composite DAX, der einige hundert Aktien enthält) festgestellt. Der DAX- bzw. MDAX-Future, die an der Terminbörse EUREX (früher Deutsche Terminbörse oder DTB) gehandelt werden, geben eine Indikation für die Entwicklung des DAX bzw. MDAX innerhalb der nächsten Minuten.

Der DAX wird unter anderem von folgenden Faktoren beeinflusst: Zinsen (gemessen an der Umlaufrendite bzw. dem Bund Future als Zinsindikator), US-Dollar, Entwicklung anderer internationaler Börsen wie Wall Street oder Tokioter Börse und vor allem auch durch die Veröffentlichung der Unternehmensergebnisse.

An der Frankfurter Börse und besonders in den 30 DAX-Werten wird der meiste Umsatz erzielt (einige Milliarden Euro am Tag). An sogenannten Verfallstagen (Tage, an denen Finanzkontrakte an der EUREX auslaufen) können die Umsätze sogar bis auf 10 Milliarden Euro und darüber klettern.

US-Börsen

In den USA gibt es – anders als in Deutschland – mehrere voneinander unabhängige Börsen. Sie gliedern sich in Aktien- und Terminbörsen.

  • New York Stock Exchange (NYSE): Die NYSE ist die größte Börse der Welt, besser bekannt unter dem Namen „Wall Street“. Dort werden unter anderem folgende Indizes berechnet: Dow Jones Industrial Average (DJIA), Dow Jones Utility Index, Dow Jones Transport Index, S&P 100, S&P 500 und NYSE Composite Index. Die NYSE ist keine elektronische Börse, sondern eine Parkettbörse. Der Handel erfolgt jedoch computergestützt.
  • NASDAQ: Die Nasdaq ist eine der größten vollkommen elektronischen Weltbörsen. Dort werden vor allem Technologie-Werte, aber auch Pharma- und Finanzwerte sowie Internet-Aktien gehandelt. An der NASDAQ werden unter anderem folgende Indizes berechnet: NASDAQ 100 Index, NASDAQ Composite Index. Die NASDAQ ist ein quasi ein Vorbild für den Neuen Markt an der Frankfurter Börse.
  • American Stock Exchange (AMEX): Eine weitere New Yorker Börse, die jedoch deutlich kleiner ist als die NYSE. Im Jahre 1998 wurde ein Zusammenschluss von NASDAQ und AMEX beschlossen. Die Indexstände der drei größten US-Aktienbörsen können im Internet unter Nasdaq.com live verfolgt werden.
  • Chicago Board of Trade (CBOT): Dies ist die größte Terminbörse der Welt. Dort werden Optionen, aber auch sehr viele Future-Kontrakte (besonders viele Warenterminkontrakte) gehandelt. Eine Besonderheit von CBOT besteht darin, dass dort auch Optionen auf Futures (Optionen auf Warenterminkontrakte) gehandelt werden. Am CBOT wird auch der Bund-Future (europäischer Zinsindikator) gehandelt.
  • Chicago Merchantile Exchange (CME): Von den Finanzkontrakten wird an der CME unter anderem der Nikkei-Future (Future auf den japanischen Aktienindex Nikkei) gehandelt.
  • Chicago Options Exchange: Eine der größten US-Terminbörsen, an der Optionen gehandelt werden.
  • New York Merchantile Exchange (NYMEX): Dies ist die New Yorker Terminbörse. Dort wird unter anderem der Öl-Future gehandelt. Weiterhin werden Futures auf andere Rohstoffe gehandelt.
  • Philadelphia Options & Futures Exchange: US-Terminbörse, die praktisch rund um die Uhr geöffnet hat. Dort werden vor allem Währung-Futures gehandelt.
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