Future Geschäft: Welche Chancen & Risiken bergen Future-Kontrakte?

Ursprünglich sind Futures entwickelt worden, um sich vor den Risiken am Markt schützen zu können. Die Hedger nutzen diese Möglichkeit, und sichern sich so gegen Kursschwankungen am Kassamarkt ab. Doch wo sich die eine Marktteilnehmergruppe vor Risiken schützen kann, da lauern für andere Marktteilnehmer, vor allen den Spekulanten, extrem hohe Risiken.

Doch wie kommt es zu diesem hohen Risiko?

Das Risiko entsteht in erster Linie durch einen sehr großen Hebel. Dieser ergibt sich dadurch, dass man zum Handeln von Futures nur eine geringe Sicherheitsleistung hinterlegen muss. Hierzu beispielsweise der DAX-Future: Zuerst muss man sich überlegen, wieviel ein Kontrakt überhaupt Wert ist: Ein Punkt im DAX-Future entspricht 25 Euro. Das heißt, wenn der DAX-Future bei 6.200 steht, dann hat der Kontrakt einen Wert von 6.200*25 Euro, also 155.000 Euro. Als nächstes sollte man betrachten, wieviel Sicherheit (Margin) man bei seinem Broker hinterlegen muss, um einen Kontrakt zu handeln. Für den DAX-Future sind es bei einem amerikanischen Broker beispielsweise 9.000 Euro. Und jetzt kann man die Relation erkennen, aus der sich der enorme Hebel des Kapitals ergibt: Um 155.000 Euro zu „bewegen“ muss man nur 9.000 Euro als Sicherheit hinterlegen.

Diese 9.000 Euro entsprechen gerade einmal 360 Punkten im DAX-Future. Und dass sich der Markt mal in wenigen Tagen um diese Punktzahl verändert, ist keine Seltenheit. Es kann sogar Tage geben, da fällt der DAX-Future in einigen Stunden um 200 Punkte und mehr – wenn man kurz vor so einem Kursrutsch auf steigende Kurse gesetzt hätte, dann wären schon 5.000 Euro (200 Punkte * 25 Euro) vernichtet, also über die Hälfte des eingesetzten Kapitals.

Was man aus diesem Beispiel als Fazit ziehen sollte:

Man sollte sich auf jeden Fall pro Trade einen Verlustbegrenzungsstopp setzt, so dass man erst gar nicht so weit in die Verlustzone rutschen kann. Wenn man diesen Verlustbegrenzungsstopp nicht setzt, dann wird ab einem gewissen Punkt der Broker die Positionen zwangsläufig schließen. Dies geschieht beim erreichen einer bestimmten Margin-Untergrenze (Margin-Konto). Doch wenn beim Broker aus irgendwelchen Gründen dieser letzte Schutzmechanismus versagen sollte, dann sieht es wirklich schlecht aus, da sich die Broker gegen Systemausfälle normalerweise vertraglich abgesichert haben. Das Verlustpotential beim Handel von Futures kann demzufolge theoretisch unbegrenzt sein.

Die Chancen im Futuregeschäft

Den hohen Risiken in diesem Bereich stehen aber auch sehr hohe Gewinnpotentiale gegenüber, da man mit relativ wenig Kapital große Mengen Geld bewegen kann. Betrachte hierzu als Beispiel, das der Dax-Future an einem Tag über 300 Punkte in wenigen Stunden verloren hat. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt den Dax-Future leerverkauft hätte, dann wäre ein Gewinn von über 7.000 Euro drin gewesen. Auf die Margin eines Dax-Futures von ca. 9.000 Euro betrachtet, wäre das eine stolze Rendite von immerhin über 75 % – und das in nur wenigen Stunden. Aber um ehrlich zu sein, solche Trades kommen nur sehr selten vor.

Doch wenn man sich die Chancen im Futuregeschäft betrachtet, dann sollte man sich nicht nur die Ergebnisse einzelner Trades vor Augen führen, sondern einmal die mögliche Wachstumskurve des eingesetzten Kapitals. Diese ist nämlich nicht linear, sondern exponentiell, da man die Anzahl der gehandelten Kontrakte bei relativ kontinuierlichen Handelsergebnissen regelmäßig erhöhen kann.

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