Fondsgeschäft: Welches Risiko existiert und welche Chancen bestehen?

Es gibt bei der Auswahl eines Fonds eine Gesetzmäßigkeit, die prinzipiell am gesamten Kapitalmarkt ihre Gültigkeit hat: Je mehr Rendite ich erzielen möchte, desto mehr Risiko muss ich eingehen.

Wer beispielsweise überhaupt kein Risiko eingehen will, der legt sein Geld auf ein Sparbuch und erhält dafür Zinsen – aber eben sehr wenig. Wer eine hohe Rendite bekommen möchte, der muss sein Geld schon in speziellere Fonds investieren, welche beispielsweise Werte aus einer bestimmten Region oder einer bestimmten Branche kaufen. Das Geld könnte sich hierbei in relativ kurzer Zeit verdoppeln. Es könnte sich aber auch schnell halbieren.

Woran erkennt man riskantere Fonds?

Stellen dir vor du hättest im Februar, aufgrund der positiven Zukunftsaussichten der asiatischen Internetbranche Anteile dieses Fonds gekauft, um schnell viel Profit zu machen. Dann hättest du bis Juli damit leben müssen, dass sich dein eingezahlter Betrag halbiert hat.

Auf jeden Fall ist festzustellen, dass mit zunehmender Spezialisierung der Fonds auf schwankungsstarke Branchen (z. B. Internet, Biotechnologie, usw.) oder auf „konjunkturschwächere“ Länderregionen (z. B. die Schwellenländer) die Chance auf Profit aber auch das Risiko des Verlustes zunimmt.

Bei Rentenfonds ist es im Prinzip genau wie bei Aktienfonds. Wenn sich ein Rentenfonds beispielsweise auf Anleihen von Schuldnern schlechter Bonität konzentriert, dann sind die Zinszahlungen zwar höher, aber das Risiko, dass ein Unternehmen Pleite macht ist eben auch größer als bei einem großen Unternehmen wie beispielsweise DaimlerChrysler.

Es gilt demzufolge eine weitere Gesetzmäßigkeit: Je breiter ein Fonds, sei es ein Renten- oder ein Aktienfonds, zwischen verschiedenen Branchen und Regionen streut, desto sicherer wird der Fonds.

Fazit

Wenn man das Chance-Risiko-Verhältnis zwischen den einzelnen Fondsarten betrachtet, dann kann man folgende Reihenfolge aufstellen. Die Geldmarktfonds sind die sichersten, dann kommen die offenen Immobilienfonds. Danach je nach Ausstattung die Rentenfonds. Ein Rentenfonds, der nur sichere Staatsanleihen kauft, ist langfristig sogar noch sicherer als ein Immobilienfonds, er schwankt kurzfristig in der Regel aber stärker. Danach kommt nach Chance-Risiko-Gesichtspunkten normalerweise der Aktienfonds, da er die größte Kurs-Schwankungsbreite hat. Es gibt aber auch Rentenfonds, wie beispielsweise Junk Bonds-Fonds die risikoreicher sind, als beispielsweise konservative Aktienfonds.

Und da Ausnahmen die Regel bestätigen noch dieser Hinweis: Ob ein Rentenfonds sicherer ist als ein Aktienfonds, das hängt zudem von der Anlagedauer und der Mindestrendite ab. Wer langfristig investiert mit einer durchschnittlichen Renditeerwartung von 10 Prozent, für den ist ein Aktienfonds nicht so riskant, wie ein Rentenfonds. Wer hingegen nur kurzfristig (ab 3 Jahre) investiert und auf keinen Fall Geld verlieren will, sollte in einen Rentenfonds investieren.

Bewerte diesen Artikel
1 Stern2 Sterne3 Stars4 Sterne5 Sterne


Bis jetzt keine Bewertung
Loading...