Fondssparen: Wie funktioniert es und was gibt es zu beachten?

Bevor du mit dem Sparen beginnst, solltest du dich beraten lassen, in welchen Fonds du dein Geld investieren könntest. Dabei kommt es hauptsächlich auf deine Ertrags- und Risikoerwartungen und auf die von dir anvisierte Laufzeit an. Du kannst auch während der Ansparzeit auf einen anderen Fonds umsteigen und die bis dahin gekauften Anteile übertragen.

Anlage des Kapitals

  • Bestehender Fondsbesitz: Du kannst Investmentfonds, die du bereits besitzt, als Basis für einen Ansparplan wählen.
  • Die regelmäßige Anzahlung über einen Ansparplan: Du zahlst regelmäßig einen bestimmten Betrag auf ein Ansparkonto ein oder erteilst einen Abbuchungsauftrag. Das Geld geht dann von der Bank zu der den Fonds verwaltenden Kapitalanlagegesellschaft, die es sofort zur Gänze in den von dir ausgewählten Fonds anlegt. Auch die jährliche Ausschüttung kann – wenn du es wünscht – automatisch reinvestiert werden.

Beispiel 1 – zur regelmäßigen Anzahlung: 150 Euro monatlich über 20 Jahre angespart, ergibt einen Betrag von zirka 85.000 Euro (zugrunde gelegte Wertsteigerung 7 %)

Wenn du eine größere Summe – aus einer Erbschaft, einer Abfertigung oder einer abgelaufenen Versicherung – zur Verfügung hast, dann bietet sich die Anlage des gesamten Betrages auf einmal an.

Beispiel 2 – zur Einmalzahlung: 270.000 Euro über 20 Jahre veranlagt, ergeben zirka 1.045.00 Euro (zugrunde gelegte Wertsteigerung 7 %)

Auszahlung des angesparten Kapitals

  • Die einmalige Auszahlung: Du kannst alle Investmentzertifikate, die du im Laufe der Jahre angekauft hast, zum aktuellen Rücknahmepreis ohne Spesen verkaufen und innerhalb von drei Tagen über dein Kapital verfügen. Dem Haus, der Yacht, der Wohnung für die Kinder oder dem eigenen Geschäft steht nichts mehr im Weg! Genieße das Bewusstsein, dass du das einen guten Ertrag mit deinem Geld gemacht hast.
  • Laufende Auszahlung mit Kapitalverzehr: Du kannst am Ende des Ansparplanes den Rhythmus festlegen, in dem du dein Kapital ausbezahlt bekommen willst. Das kann z. B. ein monatliches Zusatzeinkommen für dich selbst für die nächsten 20 Jahre sein. Die Kapitalanlagegesellschaft verkauft dann jeweils die entsprechende Anzahl deiner Investmentfonds-Anteile. Das verbleibende Kapital wächst inzwischen weiter.

Beispiel 3 – zur laufenden Auszahlung mit Kapitalverzehr: 1.000.000 Euro über 20 Jahre in Form eines Zusatzeinkommens aufgebraucht, ergibt eine monatliche Zusatzpension in der Höhe von 7.579 Euro (zugrunde gelegte Wertsteigerung 7 %).

Wenn du eine monatliche Zusatzpension auf unbestimmte Zeit (= ewige Rente) erhalten willst und gleichzeitig das angesparte Kapital in der Substanz erhalten möchtest, z. B. um es deinen Kindern oder Enkeln zu vererben, so werden lediglich die Erträge aus dem laufenden Wertzuwachs ausbezahlt.

Beispiel 4 – zur laufenden Auszahlung bei Erhalt des Kapitals: 1.000.000 Euro ergibt eine monatliche Zusatzpension von 5.620 Euro (zugrunde gelegte Wertsteigerung 7 %).

Die Freiheit der Entscheidung

  • Flexibilität: Du hast jeder Zeit Zugriff auf dein Geld. Du kannst jederzeit, und das ohne zusätzliche Spesen, über das eingezahlte Kapital oder auch nur über Teile davon verfügen. Die Kapitalanlagegesellschaft verkauft dann deine Fondszertifikate, das Geld ist innerhalb von drei Tagen auf deinem Konto.
  • Ohne zusätzliche Spesen pausieren: Du kannst den Sparplan – falls du gerade andere finanzielle Verpflichtungen hast – ohne Probleme und ohne Kosten für diese Zeit stilllegen.
  • Einmal mehr – einmal weniger: Du kannst jederzeit jeden beliebigen Betrag zum Fondssparen einsetzen – man hat nicht immer gleich viel Geld zur Verfügung. Eine gewisse Regelmäßigkeit bringt dir jedoch Vorteile – siehe auch unter „Cost Averaging Effect“.

Beim Sparen mit Investmentfonds empfehle ich dir die Ansparpläne mit regelmäßigen Sparbeträgen. Dadurch profitierst du von 2 Vorteilen:

  1. Der Zinseszinseffekt: Ein Vorteil, den du bei den Ansparplänen hast, ist, dass die jährlichen Ausschüttungen des Fonds sofort wieder im jeweiligen Fonds angelegt werden. Durch diese automatische Wiederveranlagung kommt ein optimaler Zinseszinseffekt zum Tragen, weil die gutgeschriebenen Beträge sofort wieder für dich arbeiten und Gewinn bringen.
  2. Der Cost Averaging Effect: Das ist das Prinzip der günstigen Durchschnittspreise. Da die Kurse der Fondszertifikate, insbesondere der von Aktienfonds, schwanken, kauft die Kapitalanlagegesellschaft für dich bei gleichbleibenden Einzahlungsbeträgen bei hohen Kursen weniger Anteile und bei niedrigen Kursen entsprechend mehr. Das führt dazu, dass der größere Teil deiner Fondszertifikate zu niedrigen Einstandspreisen gekauft wird, und der kleinere Teil zu höheren.

Je länger die Ansparphase dauert, d. h. je früher du beginnst, umso stärker ist die positive Wirkung dieser beiden Effekte.

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