Geld in Fonds anlegen: Wie rentabel sind Fonds als Geldanlage?

Mit der Geldanlage in Fonds verfolgt man verschiedene Ziele: Die einen wollen einen größeren Betrag rentabel auf ein mal anlegen. Andere in einem Sparplan Vermögen aufbauen oder mit Fonds vielleicht einfach nur kurzfristig spekulieren. Zu diesen verschiedenen Anlegerzielen führen unterschiedliche Anlagestrategien.

Das richtige Ziel: Geld rentabel anlegen

Investiere nur Geld in Aktien- oder Rentenfonds, welches du länger entbehren kannst. Komm bloß nicht auf die Idee, vom Notgroschen Aktienfonds zu kaufen oder gar einen Kredit zu nehmen. Langfristig denken ist hierbei wichtig. Kurzfristig können Fonds auch Verluste bringen. Wenn du in diesem Moment dein Fondsinvestment benötigst, wirst du dich ärgern, es billiger verkaufen zu müssen.

Kriterien der Fondswahl:

Bei der Auswahl eines Fonds solltest du einige Kriterien beachten. Welche das sind, erfährst du in den nachfolgenden Abschnitten.

1. Die Anlagedauer

Eine wesentliche Rolle spielt die Anlagedauer. Je kürzer dein Anlagehorizont ist, desto geringer sollte der Aktienfondsanteil im Depot sein, denn umso weniger Zeit hat der Fonds, um einen etwaigen Verlust wieder wett zu machen. Wenn das Geld allerdings 5 oder mehr Jahre entbehrt werden kann, dann sind Aktienfonds durchaus sinnvoll, da sie langfristig mehr Rendite bringen. Für einen etwas kürzeren Anlagehorizont sollte man den Rentenfondsanteil stärker gewichten, da Rentenfonds risikoärmer sind. Wenn man eine größere Summe nur kurzfristig „parken“ möchte, dann sollte man einen Geldmarktfonds wählen, da dieser praktisch kaum Kursschwankungen unterliegt.

2. Die persönliche Risikobereitschaft

Wichtig ist auch die persönliche Risikobereitschaft. Ein eher mutiger „Aktienfuchs“, der auch mal mit Kursverlusten leben kann, wird wenige Rentenfonds haben. Er erwartet mehr Rendite und investiert dementsprechend in Aktienfonds. Für jemanden der aufgrund der Schwankungen am Aktienmarkt kaum mehr ruhig schlafen könnte, wären eher Rentenfonds, Immobilienfonds oder Sparbücher das Richtige.

Ein weiterer Aspekt bezüglich der persönlichen Risikobereitschaft sollten auch die eigenen finanziellen Verhältnisse sein. Wenn du finanziell gut abgesichert bist, kannst du es dir schon mal erlauben, exotischere Fonds zu kaufen.

3. Das Alter

Fonds kennen keine Altersgrenzen. Es gibt aber eine kleine Regel, mit der man ungefähr bemessen kann, wie viel Prozent des Vermögens in Aktien oder in Aktienfonds investiert werden sollten:

Prozentualer Aktienanteil = 100 – eigenes Alter.

Ist jemand beispielsweise 20 Jahre alt, so sollte er einen möglichst hohen Aktienanteil haben. Nach der Formel also ca. 80 Prozent, denn wenn man jung ist, hat man genügend Zeit, eventuelle Verlustphasen „auszusitzen“. Die Großeltern des 20jährigen haben nicht die Zeit, größere Verlustphasen durchzuhalten. Deshalb ist es bei älteren Personen sinnvoller, den größten Teil des Depots eher mit sicheren Anlageformen zu füllen.

Die Einmalanlage – Das 10.000-Euro-Beispiel

Die folgende Tabelle zeigt, wie sich eine Einmalanlage von 10.000 Euro entwickeln könnte, bei der jeweils 6, 8, 10 oder 12 Prozent Rendite im Jahr erreicht wird:

ZeitImmobilienfonds
6 %
Rentenfonds
8%
Aktienfonds
10%
Aktienfonds
12%
in 1 Jahr10.600 Euro10.800 Euro11.000 Euro11.200 Euro
in 5 Jahren13.382 Euro14.693 Euro16.105 Euro17.623 Euro
in 10 Jahren17.908 Euro21.589 Euro25.937 Euro31.058 Euro
in 15 Jahren23.966 Euro31.721 Euro41.772 Euro54.736 Euro
in 20 Jahren32.071 Euro46.610 Euro67.275 Euro96.463 Euro

Vermögen aufbauen – Der 100-Euro-Beispiel „Einzahlplan“

Ein Fondssparplan ist für den Vermögensaufbau genau das Richtige. Es ist möglich, bereits ab monatlichen Raten von 50 Euro zu starten. Dabei ist man sehr flexibel. Es können zwischendurch höhere Beträge angelegt, oder die Sparraten verändert werden. Außerdem kann man zu jeder Zeit an sein Geld heran.

Im Regelfall lässt man das Geld einfach von seinem Konto abbuchen. Je nach aktuellem Fondskurs bekommt man jeden Monat unterschiedlich viele Anteile. Das hat sogar noch einen positiven Nebeneffekt – den Cost-average-Effekt. Dadurch, dass man mehr Anteile erhält, wenn der Kurs niedrig ist und weniger Anteile, wenn der Kurs hoch ist, erhält man insgesamt einen mittleren Einstandskurs.

Welche Fonds man kaufen sollte, hängt natürlich wie auch bei der Einmalanlage von der persönlichen Risikobereitschaft, vom eigenen Alter und vom Sparzeitraum ab. Um sich eine zusätzliche Rente anzusparen, empfiehlt sich ein AS-Fonds.

Die folgende Tabelle soll zeigen, wie sich ein Sparplan mit einer monatlichen Sparrate von 100 Euro entwickeln könnte, bei dem jeweils 6, 8, 10 oder 12 Prozent Rendite im Jahr erreicht wird:

ZeitImmobilienfonds
6 %
Rentenfonds
8%
Aktienfonds
10%
Aktienfonds
12%
in 1 Jahr1.240 Euro1.250 Euro1.270 Euro1.280Euro
in 5 Jahren6.980 Euro7.160 Euro7.720 Euro8.110 Euro
in 10 Jahren16.330 Euro18.140 Euro20.150 Euro22.400 Euro
in 15 Jahren28.840 Euro24.000 Euro40.160 Euro47.590 Euro
in 20 Jahren45.580 Euro57.290 Euro72.392 Euro91.980 Euro

Spekulieren mit Fonds

Für kurzfristige Spekulanten eignen sich Tradingfonds am besten. Diese Fonds haben keinen Ausgabeaufschlag, so dass das schnelle Kaufen und Verkaufen nicht mit hohen Kosten verbunden ist. Durch Tradingfonds kannst du auf kurzfristige Trends innerhalb bestimmter Regionen oder bestimmter Branchen setzen, um schnell ein paar Prozent zu verdienen.

Tradingfonds können sich auch sehr stark bewegen. Wer beispielsweise Anfang Januar den derzeit besten Tradingfonds zu ca. 80 Euro gekauft hätte, der konnte sich Anfang Februar bei einem Fondskurs von ca. 100 Euro schon über einen Gewinn von ca. 20 Prozent freuen. Und das alles ohne einen „Verlust“ von 2 – 6 Prozent Ausgabeaufschlag. Tipp: Kurzfristig sollte man nur spekulieren, sei es mit Fonds oder anderen Anlageinstrumenten, wenn man sich sehr gut im Markt auskennt und die Kurse ständig verfolgen kann. Genauso wie ein Fonds steigen kann, kann er auch wieder fallen, wie es bei dem besten Tradingfonds der Monate Januar und Februar dann auch im März passiert ist.

Wenn man mit Fonds spekulieren möchte, ist es ebenfalls ganz wichtig, dass man dies nur mit einem geringen Teil seines Gesamtvermögens macht. Die Basisanlage, wie beispielsweise ein Altervorsorgesparplan oder langfristig eher sicher angelegte Fondsvermögen sollten den Großteil des Vermögens ausmachen. Diese Basisanlage sollte von der Spekulation nicht betroffen und davon klar getrennt sein. Am besten ist es, ein eigenes „Spaßdepot“ für kurzfristige Spekulationen einzurichten. Für Anfänger ist ein Spekulationsvolumen von nicht mehr als 10 Prozent des Gesamtvermögens ratsam.

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