Börse Grundbegriffe: Die wichtigsten Begriffe der Börse erklärt!

Ich hab hier für dich die Grundbegriffe der Börse zusammengestellt und sie einfach und verständlich erklärt. Mit diesem Grundwortschatz kannst du dann mitreden. Wenn du noch mehr „Fachchinesisch“ lernen möchtest, dann kannst du in meinem Lexikon über Aktien stöbern.

Aktien:

Die Aktien sind Anteilscheine an einer Aktiengesellschaft. Wenn du Deutsche Telekom Aktien besitzt, dann gehört dir ein Teil des Vermögens (Grundstücke, Gebäude, Beteiligungen etc.) der Dt. Telekom. Aktien sind also „Sachwerte“ und somit vor einer Entwertung des Geldes durch Inflation geschützt. Sie sind aber nicht nur anteilig am Vermögen beteiligt, sondern auch an dem Jahresgewinns, den die Dt. Telekom erwirtschaftet hat. Einmal im Jahr wird auf der Aktionärsversammlung entschieden, wieviel von diesem Jahresgewinn als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird.

Börse:

An der Börse treffen sich Verkäufer und Käufer von Aktien und handeln. Entweder ist dieser „Marktplatz“ eine „reale“ Börse mit Leuten in teuren Anzügen oder eine Computerbörse. Das Prinzip ist in beiden Fällen das Gleiche: Es wird der Kurs gesucht, zu dem möglichst viele Aktien gehandelt werden. Wenn mehr Käufer als Verkäufer vorhanden sind, dann steigt der Kurs. Hier erkennst du, dass die Börse von Meinungen bestimmt wird und die müssen nicht immer rational sein.

Risiko:

Nichts ist umsonst in dieser Welt. Das gilt auch für die Börse. Je höher die Gewinnaussichten, desto höher ist das Risiko. Risiko bedeutet Kursschwankungen und die Möglichkeit eines Totalverlustes. Jemand der dir eine garantierte Verzinsung von 10% ohne Risiko anbietet, der lügt dich an. Nur derjenige der sich des Risikos bewusst ist, trifft die richtigen Entscheidungen.

Rendite:

Was bringt dein Geld ? Spareinlagen haben in der Regel eine Rendite von lediglich 2%. Bei Aktien bedeutet dies in der Regel eine Dividende (je nach Gewinnlage des Unternehmens) und eine Rückzahlung zu dem dann geltenden Börsenkurs (hoffentlich inklusive eines Kursgewinns). In der Regel wird die Rendite der Aktie in erster Linie von der Kurssteigerung der Aktie und nicht durch die Dividende bestimmt.

Kurs-Gewinn-Verhältnis („KGV“):

Diese Zahl gibt an, wie oft der Unternehmensgewinn je Aktie im aktuellen Kurs der Aktie enthalten ist. Je höher diese Zahl, desto „teurer“ ist die Aktie. Ein niedriges KGV (z. B. unter 10) kann also ein Kaufsignal sein. Aber auch hier gilt es das Unternehmen und den Kursverlauf genau unter die Lupe zu nehmen. Ein hohes zukünftiges Ertragswachstum rechtfertigt ein hohes KGV.

Dynamisches KGV (Price-Earning-Growth):

Das dynamische KGV (PEG) setzt das Kurs-Gewinn-Verhältnis in Relation zum erwarteten Gewinnwachstum des nächsten zum übernächsten Geschäftsjahr. Auf diese Weise kann man die Gewinnentwicklung berücksichtigen und erkennen ob ein hohes KGV gerechtfertigt ist.

Umsatzmultipel:

Diese errechnet sich aus der Marktkapitalisierung (= Anzahl Aktien * aktueller Kurs) dividiert durch den Umsatz des letzten Geschäftsjahres. Ein niedriges Umsatzmultipel von unter 1 kann ein Kaufsignal sein.

Investmentfond:

Wer die attraktive Renditen der Aktien nutzen, sich aber so wenig wie möglich mit dem Finanzteil der Zeitung beschäftigen möchte, dem kann geholfen werden. Der Investmentfond wird von Profis gemanagt, die sich dann ihren Kopf zerbrechen, wie man dein Geld am besten anlegen kann. Das hat natürlich seinen Preis. In der Regel kostet es den Anleger einmalig 2 – 5 % (den sogenannten „Ausgabeaufschlag“) seines Geldes. Je langfristiger die Anlagedauer, desto geringer wiegt diese einmalige Gebühr. Als Börsenneuling stellt dies ein sinnvolles Anfangsinvestment dar. Der Investmentfond investiert dein Geld in der Regel sehr breit gestreut. Das bedeutet, das Risiko, dass ein Großteil deines Geldes in ein „schlechtes“ Unternehmen investiert wird, sinkt.

Index:

Die meisten kennen den DAX („Deutscher Aktienindex„). Er umfasst die 30 größten Deutschen Aktiengesellschaften.
Dieser Index gibt einen guten Überblick darüber, wie sich der Gesamtmarkt entwickelt. Ende des Jahres 1987 setze man den DAX auf 1.000 Punkte. Wenn du zu diesem Zeitpunkt 1.000 DM in die 30 DAX-Werte investiert hättest, dann würde dein heutige Depotwert genauso hoch sein wie der DAX-Index.

Wie der DAX das „Fieberthermometer“ der 30 großen Deutschen Aktiengesellschaften ist, zeigt der Dow Jones die allgemeine Kurstendenz der 30 größten Amerikanischen Unternehmen.

Indexfond:

Wenn dir der Ausgabeaufschlag der Investmentfonds von bis zu 5 % zu teuer ist und du dennoch nicht selber direkt in Aktien investieren möchtest, dann ist der Indexfond genau das Richtige für dich. Dieser Fond kauft genau die Aktien in dem Verhältnis, in dem sie in dem relevanten Index vertreten sind. Für deutsche Aktien könnte das z. B. der DAX sein.

Diese Form des Investments hat zwei Vorteile gegenüber dem normalen Fond:

  • er ist billiger: Der Ausgabeaufschlag sinkt auf bis zu 1,5 % (5 % bei klassischen Fonds),
  • er ist sicherer: Es besteht eine breitere Streuung auf alle Aktien, die in diesem Index sind.

Übrigens schaffen es 80% der teureren Investmentfonds in deutschen Aktien nicht den DAX zu schlagen, während der Indexfond immer genauso gut ist wie der DAX. Ein klares Argument für den Indexinvestmentfond.

Festverzinsliche Anleihen und Bundesschatzbriefe

Wenn du genau wissen willst, wieviel Geld du im nächsten Jahr haben wirst, weil du z. B. planst ein Haus zu bauen, dann solltest du deinen Anlageschwerpunkt auf Anleihen legen. Hier steht bereits heute fest, wie hoch die Zinsen sein werden und an welchem Tag der Kapitalbetrag zurückgezahlt wird. Die Renditen und das Risiko von festverzinslichen Anleihen sind geringer als bei Anlagen in Aktien, dafür aber sicherer. Deshalb sind Anleihen für sicherheitsorientierte Anleger zu empfehlen.

Kursschwankungen

Nicht umsonst liegt die durchschnittliche Rendite der Aktien bei 12 %. Verglichen mit anderen Anlageformen eine konkurrenzlos gute Verzinsung. Aber dieses „Mehr“ an Verzinsung bezahlst du mit deinen Nerven. Während der Anlagedauer durchlebst du euphorische Hochs und depressive Tiefs. Ein Teil dieser Rendite kann man also als „Schmerzensgeld“ bezeichnen.

Anlagedauer:

50.000 DM investiert in DAX-Werte in den letzten 20 Jahren vermehrten sich zu 500.000 Euro. Dieser hohe Wertzuwachs ergibt sich aus dem Zinseszinseffekte und dem langfristigen Renditevorteil der Aktien. Während sichere Anlageformen wie Sparbuch und Bundesschatzbriefe dein Vermögen in kleinen (aber sicheren) Tippelschritten nach vorne bringen, marschieren die Aktien 2 große Schritte nach vorn und einen zurück. Insgesamt kommst du aber viel schneller nach vorne. Je länger du auf diese Weise unterwegs bist, desto deutlicher ist dein Vorsprung.

Bewerte diesen Artikel
1 Stern2 Sterne3 Stars4 Sterne5 Sterne


Bis jetzt keine Bewertung
Loading...