Barrier-Optionsscheine

Barrier-Warrants sind Optionen, bei denen das Optionsrecht aktiviert wird oder verfällt, wenn der Basiswert bestimmte vorher festgelegte Grenzen (Barriers) überschreitet oder unterschreitet. Grundsätzlich werden Barrier-Warrants danach unterschieden, ob sie erst nach Erreichen einer Grenze entstehen (Knock-In/Drop-In) oder ob sie bei Erreichen einer Grenze sofort wertlos verfallen (Knock-Out/Drop-Out).

Neben dem Knock-In- oder Knock-Out-Kriterium werden Barrier-Warrants zusätzlich noch danach unterschieden, ob die festgelegte Kursgrenze über (Up) oder unter (Down) dem aktuellen Preis des Basiswertes liegt. Auf die Optionsscheingrundtypen Call und Put bezogen gibt es dementsprechend acht verschiedene Arten von Barrier-Warrants.

Der innere Wert eines Barrier-Warrants am Verfallstag ist identisch mit dem eines Standard-Optionsscheins, unter der Bedingung, dass die Option am Verfallstag existiert. Diese eine Bedingung kennzeichnet den Unterschied zwischen Barrier-Warrants und Plain-Vanilla-Warrants. Infolge des potentiellen Knock-Outs bzw. des nicht Erreichens des Knock-In-Levels ist ein Barrier-Optionsschein grundsätzlich immer günstiger als ein Standard-Optionsschein.

Aufgrund des deutlich geringeren Kapitaleinsatzes erzielt der Anleger mit Barrier-Optionsscheinen eine deutlich höhere Performance, vorausgesetzt, seine Prognose hinsichtlich des Kursverlaufs des Basiswertes trifft zu. Kehrseite dieser Medaille ist, dass Barrier-Optionsscheine deutlich riskanter sind als herkömmliche Warrants.

Knock-Out-Optionen entstanden aus dem Bedarf an günstigen Absicherungsmöglichkeiten. So liegen auch die Ursprünge der Barrier-Warrants in Up-and-Out-Puts. Der Preis von Knock-Out-Warrants hängt vom Verhältnis der Knock-Out-Schwelle zum Basispreis und zum Kurs des Basiswertes ab. Je näher der Knock-Out am aktuellen Kurs des Basiswertes liegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Knock-Out-Schwelle überschritten wird und der Schein wertlos verfällt.

Üblicherweise nimmt bei Standard-Optionsscheinen mit der Laufzeit die Optionsprämie zu. Bei Knock-Out-Warrants hingegen nimmt die Wahrscheinlichkeit, dass die Barrier erreicht wird und damit die Gefahr, dass der Optionsschein wertlos verfällt, mit einer längeren Laufzeit zu; entsprechend nimmt die Optionsprämie von Knock-Out Warrants mit zunehmender Laufzeit ab.

Jeder der oben aufgeführten Barrier-Warrants kann zusätzlich mit einem Money-Back-Element ausgestattet sein. Hierbei erhält der Käufer eines Knock-Out-Optionsscheins bei Überschreiten der Schwelle bzw. der Käufer eines Knock-In-Optionsscheins, falls die Knock-In-Schwelle nie erreicht wurde, einen vorab festgelegten Geldbetrag zurückerstattet.

Der gewählte Rückerstattungsbetrag kann beispielsweise der anfänglich gezahlten Optionsprämie entsprechen. Dadurch ist der Preis des Knock-Out-Warrant mit Money-Back-Element entsprechend höher.

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