Cliquet-Optionsscheine

Bei Cliquet-Optionsscheinen (Ratchet-Optionsscheinen) wird der Basispreis zu vorab festgelegten Zeitpunkten, die meist in regelmäßigen Abständen aufeinanderfolgen, an den aktuellen Kurs des Basiswertes angepasst. Zugleich wird ein eventuell erzielter innerer Wert festgeschrieben (Lock-in), der dem Anleger dann am Laufzeitende ausgezahlt wird.

Befindet sich beispielsweise der ursprüngliche Basispreis eines Cliquet-Optionsscheins bei 100 Euro und steigt der Kurs des Basiswertes bis zum nächsten Stichtag bis auf 120 Euro, so wird dem Anleger der innere Wert von 20 Euro als Auszahlungsbetrag am Ende der Laufzeit garantiert. Fällt der Kurs zum darauf folgenden Stichtag auf 80 Euro so wird der neue Basispreis auf 80 Euro festgelegt. Die zuvor gutgeschriebene Auszahlung von 20 Euro bleibt davon unberührt.

Cliquets schützen den Optionsscheininhaber durch das Festschreiben der zu den zwischenzeitlichen Stichtagen ermittelten Auszahlungsbeträgen vor einem Szenario, in dem die vom Investor antizipierte Marktentwicklung zwar eingetreten ist, der innere Wert seiner Option aber durch eine plötzliche Marktbewegung gegen Ende der Laufzeit vernichtet wird.

Cliquet-Optionsscheine bestehen aus einer Serie von Delayed-Optionen. Eine Delayed-Strike-Option ist eine Option, bei der der Basispreis erst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt wird, die aber sofort bezahlt wird. Hieraus resultiert ein weiterer Vorteil der Cliquet-Optionsscheine. Die Basispreise werden an die Marktentwicklung angepasst, zugleich stehen aber Zins und Volatilität von vornherein für die gesamte Laufzeit fest.

Cliquets outperformen Standard-Optionsscheine meist bei volatilen Seitwärtstrends oder bei starken Kursrückgängen (Calls) bzw. Kursanstiegen (Puts) innerhalb einer Periode. Bei stetigen Trends sind Cliquets den Standard-Optionsscheinen durch den höheren Preis unterlegen.

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