Goldene Aktie

Bevor die große Liberalisierungs- und Privatisierungswelle die europäischen Volkswirtschaften erfasste, war der Staat in vielen Ländern ein wichtiger Unternehmer. Unternehmen aus den Branchen wie Telekommunikation, Post, Energieversorgung oder auch Rüstung waren zum großen Teil Staatseigentum. Diese Unternehmen hatten oftmals eine Monopolstellung.

Um nach der Privatisierung der ehemaligen Staatsunternehmen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Unternehmen zu haben, sicherte sich der Staat durch eine Goldene Aktie in einem Unternehmen oftmals eine herausgehobene Stellung. Die Goldene Aktie besitzt in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich ausgeprägte Privilegien, die bis zu einem Vetorecht reichen können.

So konnte z. B. die italienische Regierung trotz einer geringen Kapitalbeteiligung mit dem Vetorecht der Goldenen Aktie die Fusion zwischen der Telecom Italia und der Deutschen Telekom verhindern. In Großbritannien wird die Goldene Aktie vor allem in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Bekanntestes Beispiel ist die 1981 privatisierte British Aerospace.

Vielfach stehen bei staatlicher Einflussnahme nicht nur ökonomische Faktoren, sondern auch politische Interessen eine wichtige Rolle.

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