Namensaktien

Im Gegensatz zu Inhaberaktien, die anonym übertragen werden, sind Namensaktien auf den Namen des Aktionärs, also den Eigentümer der Aktie ausgestellt. Eine Aktiengesellschaft, die Namensaktien ausgibt, ist verpflichtet, ein Aktienbuch zu führen, in dem Name, Wohnort und Beruf des Aktionärs eingetragen werden. So erhält die Aktiengesellschaft einen sehr guten Überblick über die aktuelle Aktionärsstruktur. Wer einen Eintrag im Aktienbuch nicht wünscht, kann auch seine Depotbank in das Aktienbuch eintragen lassen. Allerdings können nur in das Aktienbuch eingetragene Aktionäre die Aktionärsrechte ausüben.

Die Übertragung von Namensaktien erfolgt durch einen schriftlichen Vermerk, das sogenannte Indossament und muss dem Vorstand der Aktiengesellschaft angezeigt werden. Bei der Übertragung von Aktien muss der Name im Aktienbuch auf den neuen Besitzer geändert werden. Wird der Übertragungsvorgang an die Zustimmung des Vorstands geknüpft, spricht man von vinkulierten Namensaktien. Diese Form der Aktien ist allerdings sehr selten.

International sind Namensaktien sehr verbreitet. In den USA ist die Namensaktie die einzig zugelassene Aktienform.
In Deutschland haben sich die Aktiengesellschaften lange Zeit gegen die Einführung von Namensaktien gewehrt, da die Verwaltung der Namensaktien und die Pflege des Aktienbuchs sehr aufwendig waren. Im Zuge der verbesserten elektronischen Abwicklungsmöglichkeiten verringerte sich dieser Aufwand erheblich und immer mehr Aktiengesellschaften in Deutschland führen Namensaktien ein, um eine stärkere Bindung zu ihren Anteilseigner aufzubauen und einen aktuellen Überblick über die Aktionärsstruktur zu erhalten.

Durch den jederzeit aktuellen Überblick über die Aktionärsstruktur haben die Unternehmen ein Instrument, mit dem sie feindliche Übernehmen sehr früh erkennen und darauf reagieren können. Für den Aktionär bieten die Namensaktien auch Vorteile. Nimmt ein Unternehmen die Investor-Relation ernst, so kann es auch den Kleinaktionär wesentlich effektiver betreuen, mit aktuellen Nachrichten, Geschäftsberichten und Einladungen zu Hauptversammlungen direkt versorgen, ohne diese über die Depotbank verschicken zu müssen.

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