Du möchtest deine ersten Aktien, Fonds oder Optionsscheine kaufen? Dann musst du erst einmal bei einer Bank, oder bei einem Discount-Broker ein Depot eröffnen. Wozu brauchst du dieses Depot? Ein Depot ist ein spezielles Konto, auf dem du deine Wertpapiere ablegen kannst. Neben einem Depot brauchst du jemanden, der für dich die Käufe und Verkäufe an der Börse durchführt.
Die erste und einfachste Möglichkeit ist deine Bank. Hier bekommst du von deinem Berater eine persönliche Beratung zu diesem Thema. Achtung, die Hausbank hat für ihren Handel meist höhere Gebühren als Discount-Broker. Bei Discount-Brokern ist die Beratung meist anonymer oder fällt ganz weg. Großer Vorteil ist der geringe Preis für das Depot und der Transaktionsgebühren.
Gerade wenn du Anfänger bist solltest du eventuell höhere Gebühren in Kauf nehmen und bei der Hausbank dein Depot eröffnen. Hier kannst du dich besonders als Anfänger umfassend beraten lassen.
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Doch Vorsicht vor Hausbankberatern!
Möchtest du Fondsanteile kaufen ist bei Hausbanken oft Vorsicht geboten. Viele Bankberater werden auf Provisionsbasis bezahlt und verkaufen deshalb oft nur Anlageformen ihrer Bank. Außerdem sind Sie bemüht möglichst viele Anteile zu verkaufen. Vergleiche genau die verschiedenen Anlagen und treffe dann deine eigene Entscheidung.
Einige Institute bieten Anlagen verschiedener Banken an. Höre nicht auf einzelne Empfehlungen deines Beraters, wenn es um Aktien oder Fonds geht. Nach genauer Analyse solltest du deine Aktienauswahl lieber selbst treffen. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Verkauf. Niemand kennt die optimale Strategie, auch kein Bankberater.
Du hast erfolgreich ein Depot bei deiner Hausbank eröffnet und hast einige Erfahrungen gesammelt? Dann ist es jetzt an der Zeit die Geschäfte selbst in die Hand zu nehmen und einen Wechsel zu einen Discount-Broker vorzunehmen.
Wechsel zum Discount-Broker
Jetzt kannst du den Wechsel zu einem Discount-Broker planen. Du weißt noch nicht welchen du nehmen willst? Suche dir den günstigsten Broker über einen Online-Broker Vergleich heraus, der alle wichtigen Discount-Broker aufgelistet.
Die Gebühren für Depotverwaltung und Auftragsabwicklung sind bei Discount-Brokern erheblich niedriger als bei deiner Hausbank. Dafür verzichten die Broker in der Regel auf persönliche Beratung.
Deine Aufträge kannst du per Internet, häufig auch per Telefon oder sogar Fax erteilen und auf eine schnelle Abwicklung deiner Kauf/Verkauf-Order setzen. Ob dein jeweiliger Auftrag ausgeführt wurde, erfährst du direkt in deinem Account und wenn du willst, bei einigen Brokern auch per E-Mail. Zusätzlich kannst du jederzeit über das Internet kostenlos dein Depot abchecken und die eventuelle Ausführungen von Käufen und Verkäufen kontrollieren.
Mit Brokern sparst du bei deinem Wertpapierhandel eine Mengel Geld für Gebühren und Provisionen. Je aktiver du im Handel bist, desto mehr lohnt sich der Handel über Discount-Broker. Zudem bieten viele Broker günstige Konditionen für die Kontoführung und wie bereits erwähnt für dein Depot.
Wie funktioniert der Aktien-Handel?
An der Börse handelt man mit Unternehmensanteilen, den sogenannten Aktien. Obwohl das Aktiengeschäft sehr einfach funktioniert, sehen viele Menschen die Börse als kompliziert und undurchsichtig. Doch diese Angst ist schon lange nicht mehr berechtigt.
Kurz einige Worte zur Geschichte der Börse. Früher haben Händler ihre Anteilscheine an Unternehmen zum Verkauf ausgelegt und den Preis genannt, den sie dafür erzielen wollten. Es fand sich kein Käufer, wenn der Preis zu hoch war. Fanden Interessenten den Preis gut, gaben Käufer dem Verkäufer den Preis und erhielten im Gegenzug das Papier. Schon damals gab es bei manchen Verkäufern laute Angebote und Menschenansammlungen.
Im laufe der Zeit ging der Handel zu festen Orten über, diese Orte nennt man die Börse. Der Handel mit dem „Stück“ Papier wurde nur noch auf den Preis bezogen. Dieser wird auf großen Anzeigetafeln angezeigt. Der Besitzer der Aktien kann auch nicht persönlich seine Geschäfte erledigen. Er muss über seine Bank Vertreter beauftragen, die auf dem Börsenparkett seine Käufe oder Verkäufe ausführen. Diese sogenannten Makler erhalten Aufträge, eine Aktien zu kaufen oder zu verkaufen.
Als Zusatz kann die Aktie nur gekauft oder verkauft werden, wenn sie einen bestimmten Betrag nicht übersteigt, oder unterschreitet. Der Händler geht zu einem Börsenmakler der die jeweilige Aktie vertritt und wickelt die Geschäfte ab. Dieser Handel findet entweder auf dem Parkett oder über vollelektronische Handelssysteme statt. Hier werden Kauf- und Verkaufswünsche vermittelt und die Preise festgesetzt.
Wie funktioniert die Börse?
Hat der Makler einen Auftrag erhalten, ist noch nicht sicher ob er diesen tatsächlich erfüllen kann. Die jeweiligen Händler können nur Aktien kaufen, wenn ein anderer Marktteilnehmer seine Aktien auch verkaufen will. Hat man sich gefunden, muss nun noch der Preis stimmen.
Will der Verkäufer mehr als der Käufer haben, kommen beide nicht ins Geschäft. Tausende von Aufträgen, mit ganz unterschiedlichen Preisvorstellungen der Anleger werden täglich an der Börse vermittelt. Die Aufgabe des Maklers ist es, die Kauf- den Verkaufsaufträgen gegenüber zu stellen und die jeweiligen Preise zu ermitteln, zu welchem die meisten Aufträge erfüllt werden. Der Kurs, der sich ergibt, ist für alle Beteiligten amtlich.
Die Preise werden fortlaufend ermittelt. Den ganzen Tag werden Aufträge bearbeitet und der Preis ermittelt. Steigt das Angebot der jeweiligen Aktien, sinkt der Kurs. Steigt die Nachfrage der Aktionäre, die ein Papier kaufen wollen, steigt der Kurs. Der Makler bekommt für jeden Auftrag die sogenannte „Courtage“. Die Höhe des Preises beläuft sich auf Prozent- oder Promillebeträge, bezogen auf den Kurswert der gehandelten Aktie.
Bei regen Handelstagen ist Schnelligkeit ein Muss an der Börse. Für den schnellen Handel wird an der Börse eine bestimmte Zeichensprache angewendet. Diese Zeitpunkte werden an der Börse immer seltener. Banken haben ihre Makler vom Börsenparkett zurückgeholt. Heute werden die Geschäfte meistens vom Computer abgewickelt, in Deutschland und der Schweiz gibt es das sogenannte „Xetra-System“.
Grundregeln für Aktionäre
Viele Anleger und Neueinsteiger mussten schon herbe Rückschläge verkraften. Bestimmte Regeln können dich vor Anfängerfehlern schützen. Ich habe für dich einige wichtige Regel kurz zusammengestellt.
- Regel Nr. 1 – Investiere nur Geld was wirklich übrig ist: Dein Geld welches du nicht unbedingt in nächster Zeit brauchst, ist an der Börse richtig aufgehoben. Solltest du noch nicht genug Geld haben, helfen dir Tricks zum Sparen, um genügend Geld für Investitionen anzusammeln. Aktien, Indexzertifikate, Anleihen und Fonds sind für normale Anleger nur langfristige Anlageformen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die sogenannten Daytrader.
- Regel Nr. 2 – Nie auf ein einziges Produkt setzen: Ausgeschlossen ist, dass die unterschiedlichsten Anlagen gleichzeitig dieselben Verluste fahren. Wenn man Kapital also auf verschiedene Anlageformen splittet (teilt), werden eventuelle Kursschwächen bei Aktien oder Branchen von einzelnen verschiedenen Papieren aufgefangen.
- Regel Nr. 3 – Gewinne nicht verkaufen, Verluste abstoßen: Wenn eine Anlageform gut läuft, nicht immer verkaufen; sobald die Verluste die persönliche Schmerzschwelle überschreiten solltest du verkaufen. Setze deinen persönlichen Stopkurs. Eine einfache Regel bestätigt dies: Fällt eine Aktie um 50 Prozent, muss sie von dieser neuen Basis aus um 100 Prozent steigen, um wieder den alten Kurs zu erreichen. Merke: Verluste können nur schwer wieder ausgeglichen werden.
- Regel Nr. 4 – Auch mal warten können: Mache keine panikartigen Verkäufe, wenn die ausgewählten Papiere fundamental weiterhin Erfolg versprechen und eine gesunde Firmenstruktur vorweisen. Das ist allerdings kein Freibrief für blindes Festhalten an falschen Papieren. Denke immer daran, Finanzmärkte erholen sich meistens nach bestimmten Abständen.
- Regel Nr. 5 – Kaufe nicht auf Kredit: Viele Bankberater bieten in guten Zeiten Kredite für den aktiven Anleger an.Die Kursgewinne könnten höher als die Zinsen sein. Denke daran, in schlechten Zeiten bleiben die Tilgung und die Zinsen deines Kredites immer gleich. Werden durch Kursrückgänge die Gelder knapp, kann man schnell mehr verlieren als nur Prozente. Selbst als erfahrener Anleger solltest du niemals Aktien auf Kredit kaufen. Das ist wirklich den Vollprofis vorenthalten.
- Regel Nr. 6 – Springe nicht auf fahrende Züge: Alle sind dabei und du musst mit? Nicht immer, vielleicht ist das Ende des Anstieges gerade erreicht und du erlebst nur den Kursrückgang. Merke: Wenn alle gleicher Meinung an der Börse sind, passiert oft das Gegenteil.
- Regel Nr.7 – Informiere dich: Sammle Informationen zu Finanzen und dem Thema Börse! Bevor du dich als Aktionär oder aktiver Trader beteiligst, solltest du dich umfassend informieren. Höre nicht auf spekulative Finanztipps, mache dir ein eigenes Bild über deine Anlageform. Ist das Interesse oder die Zeit nur gering, und du willst trotzdem profitieren, lege dein Geld in ETFs oder Fonds an.