Investieren lernen: Wie können Anfänger mit der Geldanlage beginnen?

Die anhaltenden Niedrig- oder sogar Strafzinsen der letzten Jahre haben auch den überzeugtesten Fan von Spar- oder Festgeldkonten in die Flucht geschlagen. Selbst konservative Anleger und Anlegerinnen beginnen sich für andere Möglichkeiten zu interessieren, ihr Kapital arbeiten zu lassen.

Denn Geld, das einfach auf dem Konto herumliegt, bringt nichts ein – und schmilzt dank steigender Inflation außerdem regelrecht dahin. Investieren wäre eine Lösung, doch wie beginnt man? Kann man Investieren lernen? Und wenn ja, auf welche Weise klappt der Einstieg?

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Selbst Star-Investoren und Börsengurus haben klein angefangen. Der wohl wichtigste Schritt für angehende Trader und Aktionäre ist deshalb der allererste. Zugleich sollte man nicht aufs Geratewohl investieren und auch nicht aufgrund von Tipps und Empfehlungen anderer. Statt dessen helfen drei Aspekte beim Erlernen des Finanz-Handwerks:

  • Verstehen: Worum geht es bei einem Produkt, einer Strategie, einer Innovation?
  • Streuen: Das Kapital so breit wie möglich verteilen hilft, die Ausfälle einzelner Werte abzufangen!
  • Aufpassen: Ein Risikomanagement ist wohl die wichtigste Grundlage für die eigene Anlage.

Finanzinstrumente und einzelne Werte kennen und nutzen

Was sind Aktien und wie geht man mit ihnen um? Wie läuft das Daytrading ab? Was sind CFDs oder Hebelzertifikate? Bringen Immobilienfonds gute Erträge? Vor der Entscheidung für eine Anlageklasse steht die Beschäftigung mit den Grundlagen des börslichen und außerbörslichen Handels.

Das klingt auf den ersten Blick herausfordernder, als es wirklich ist, denn sowohl seriöse Finanzdienstleister als auch Blogger und Analysten erleichtern den Zugang zum Investment mit gut gemachten Bildungsangeboten. Oft werden Interessierte bei der eigenen Bank fündig – und natürlich über die Suchmaschinen und YouTube.

Theoretische Inhalte in verschiedenen Formaten bieten Börsenlexika, E-Learning-Kurse, eingehende Besprechungen zu Einzelthemen, Handbücher und Video-Anleitungen. Damit die Praxis nicht zu kurz kommt, ist der börsliche Handel mit einem Musterdepot nachvollziehbar – also mit echten Abläufen, aber mit virtuellem Kapital.

Für den außerbörslichen Handel bieten viele Broker Demokonten an, auch sie ermöglichen ein authentisches Erleben des Handels ohne Verlustrisiken. Derartige Bildungsressourcen sollten Einsteiger ausgiebig nutzen. Denn es geht um die Fähigkeit, selbst die Potenziale von Aktienkursen oder Fonds zu bewerten, einen geeigneten Zeitpunkt für die Investition zu ermitteln – und vielleicht auch optimale Momente für einen günstigen Verkauf.

Nicht alle Eier in einen Korb legen

Wer sich hinlänglich informiert fühlt, wird die ersten Trades oder Käufe tätigen. Dabei handelt es sich immer um spekulative Geldgeschäfte, die grundsätzlich ein Risiko mit sich bringen. Auch die erfolgreichsten Aktiengesellschaften oder Fonds sind nicht gefeit gegen unvorhersehbare Entwicklungen.

Deshalb von Anfang an nicht alles auf eine Karte setzen, sondern mehrere. Ein erfolgreiches Aktienportfolio enthält nicht nur Anteilsscheine eines Unternehmens, sondern auch Aktie von Vertretern anderer Branchen, Länder und Währungsräume. Wird ein Markt erschüttert, halten die übrigen stand – und die Verluste im Rahmen.

Risiken kennen und handhaben

Dass es Verluste geben wird, ist sicher – das lässt sich gar nicht vermeiden. Um nicht gutes Geld dem schlechten nachzuwerfen, braucht es eine Strategie. Die setzt voraus, dass man die eigene Risikoneigung kennt – wer schon bei geringen Kursbewegungen Herzflattern spürt, ist nicht gut bedient mit Risikoprodukten und umgekehrt. Zwar gilt in der Welt der Finanzen der Leitsatz “No risk, no fun!”, doch die Höhe der Risiken fällt sehr unterschiedlich aus.

Konservativ-zurückhaltend mit geringer Rendite steht an einem Ende des Spektrums, hohes Risiko mit beachtlichen Gewinnen am anderen. Da keine zwei Anleger oder Anlegerinnen gleich sind, sollte man sich selbst schon vor dem ersten Trade die Frage stellen, in welcher Höhe Verluste akzeptabel sind – und die so gezogene Grenze auch einhalten.

Politik der kleinen Schritte

Sind die Grundvoraussetzungen geschaffen, können erste Käufe von Aktien, Fonds oder ETF getätigt werden. Wer sich für Derivate wie CFDs oder Zertifikate interessiert, sollte zunächst den Einstieg mit weniger riskanten Anlageklassen hinter sich bringen und in der Lage sein, erfolgreiche Einschätzungen interessanter Werte vornehmen zu können. Über Nacht wird niemand zum Meister-Investor – wichtiger ist es, regelmäßig aktiv zu bleiben, wenn auch mit kleinen Beträgen.

Nach Erfahrungsberichten beginnen private Anleger häufig mit Fondssparplänen etwa auf die kostengünstigen algorithmischen Indexfonds, tasten sich dann an Einzelaktien heran und ergänzen ihr Depot später um herausforderndere Werte. Es schadet deshalb nicht, wenn schon Schüler bzw. Jugendliche mit speziellen Depots an die Vorteile des Investierens herangeführt werden – denn manch einer, der mit dem Geld zur Konfirmation oder zum Abitur seine ersten Aktien gekauft hat, konnte mit dreißig Jahren bereits auf ein gewisses passives Einkommen zurückgreifen.

In diesem Fall schafft man sich ein Kapitalpolster für kleine Momente des Luxus, für eine Aus- oder Weiterbildung oder sogar für die Unterstützung durch einen Ghostwriter Österreich, wenn das Studium eine schwierige Phase durchläuft. Wie bei allen wichtigen Entscheidungen im Leben wächst auch die Kompetenz des Investierens vor allem durch eine Kombination von lebhaftem Interesse und dem Wunsch, immer neu dazu zu lernen.

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