Der Börsenhandel mit Aktien ist seit geraumer Zeit eine beliebte Anlageform, aber auch der Derivatehandel ist immer weiter auf dem Vormarsch und erfreut sich dabei immer größerer Beliebtheit. Doch was sind Derivate, wie kann man sie handeln, wo kann man sie handeln und was sind dabei die Vor- bzw. Nachteile?
Dieser kleine Ratgeber zum Thema Derivatehandel soll die wichtigsten Fragen klären und einen guten Einstieg in die Materie des Derivatehandels bieten.
Inhaltsverzeichnis
Derivate als Handelsinstrument
Als Derivate bezeichnet man entsprechend der Ableitung aus dem Lateinischen (derivare = ableiten) Produkte, die ihren Wert von einem sogenannten Basiswert ableiten. Dieser Basiswert kann dabei zum Beispiel von einem Rohstoff, von einer Devise oder von einem Aktien- Indize abgeleitet werden. Als Basiswert kann dabei fast alles dienen, das an der Börse gehandelt wird und seinen Wert nicht selbst von einem Basiswert her ableitet.
Die Merkmale von Derivaten
Zunächst gilt es den wesentlichsten Vorteil der Derivate zu verstehen. Dieser liegt darin begründet, dass der dem Derivat zugrunde liegende Basiswert nicht erworben werden muss. Dies liegt darin begründet, dass das Finanzinstrument des Derivates keinen eigenen Wert begründen, sondern ihr wert lediglich vom Wert des Basiswertes abhängt, sie diesen also praktisch abbilden.
Derivate bieten ein hohes Maß an Flexibilität, gerade auch, was die Risikofreudigkeit des Handelnden anbetrifft, denn durch das Finanzprodukt des Derivats ist dem Emittent möglich, verschiedene Risikoklassen auszugeben. Gekennzeichnet ist der Handel von Derivaten gerade aufgrund dieser Tatsache dadurch, dass der Käufer des Derivats und der Emittent verschiedenen Erwartungen an die Wertentwicklung des dem Derivats zu Grunde liegenden Basiswertes haben.
Zuletzt sollte man als grundlegendes Merkmal beim Kauf von Derivaten auch beachten, dass es sich nicht um ein Finanzprodukt handelt, das sich für eine lange Anlage eignet. Derivate gehören zu den Produkten des Finanzmarkts, die durch einen sehr schnellen Handel gekennzeichnet sind. Zudem verfügen Derivate, im Gegensatz zu Aktien, meistens über eine bestimmte Laufzeit.
Die Arten von Derivaten
Die Finanzprodukte der Derivate lassen sich anhand der ihnen anhaftenden Charakteristika in zwei verschiedenen Kategorien einteilen. Gebräuchlich ist dabei die Unterscheidung zwischen den sogenannten unbedingten und den bedingten Derivaten.
Diese Unterscheidung hat in erster Linie mit den vertraglichen Ausgestaltungen zwischen Emittent und Käufer des Derivats zu tun und stellt die direkt Ableitung der Möglichkeiten dar, die sich aus dem Vertrag ergeben.
Die bedingten Derivate
Bedingte Derivate kennzeichnen sich dadurch, dass der Käufer mit dem Kauf das Recht erwirb, den dem Derivat zugrunde liegenden Basiswert zu kaufen. So kann der Käufer dann den entsprechenden Basiswert, beispielsweise eine Aktie, den Rohstoff oder die Währung kaufen.
Daraus ergibt sich auch, dass die bedingten Derivate nur für eine Seite der beiden Parteien verpflichtend wirkt, also als einseitig verpflichtend bezeichnet wird. Der Käufer erwirbt somit eine sogenannte Option auf den Kauf des zugrunde liegenden Basiswertes. Die bekannteste Form eines bedingten Derivats ist die Option bzw. der Optionsschein.
Die unbedingten Derivate
Dem gegenüber stehen die unbedingten Derivate. Hier ist es so, dass der Käufer des Derivats eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsverpflichtung eingeht, die dabei natürlich immer auf den Basiswert bezogen ist. Anders formuliert sind beide Parteien, Käufer und Verkäufer des Derivats, die Verpflichtung eingegangen zu einem zukünftigen Zeitpunkt den Basiswert des gegenständlichen Derivates zu einem bereits festgelegten Preis zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen, je nach dem für welche Entwicklung des Basiswertes sich die Parteien bei Kauf entschieden haben. Formen des unbedingten Derivats sind die sogenannten Futures, CFD’s (Contract for Difference) und Swaps.
Die Handelsformen
Anhand eines weiteren Merkmals lassen sich Derivate außerdem unterscheiden, und zwar nach der Art des Handels. So können Derivate im sogenannten OTC Handel (Over-the-Counter) gehandelt werden, dies ist die allgemeine Bezeichnung für den außerbörslichen Handel oder sie können direkt an der Börse gehandelt werden.
Auch hier unterscheiden sich die beiden Handelsarten durch die vertraglichen Bedingungen, welche dem Handelsgeschäft zugrundeliegen. Beim börslichen Handel an den sogenannten Terminbörsen, hier findet überwiegend der Handel mit Derivaten statt, gelten standardisiert die immer gleichen Vertragsbedingungen. Diese legen fest, wie die Derivate generell gehandelt werden können, wie lange der Handel stattfindet und wie die Verwaltung der Derivate geregelt ist. Zu guter Letzt legen die Vertragsbedingungen natürlich auch die Preise für den Handel an der Terminbörse fest.
Dagegen werden beim außerbörslichen Handel, also OTC, diese Vereinbarungen individuell getroffen. Hier ist weder die Vertragsgrößen einzeln verhandelt. Auch an den OTC Börsen gibt es mittlerweile standardisierte Produkte, die nur für einen bestimmten Zweck entworfen werden, aber grundsätzlich kennzeichnet sich der Handel OTC gerade durch die individualisierte Abrede der Parteien, die am Handel beteiligt sind.
Der Handel mit Derivaten
Der Handel mit Derivaten setzt voraus, dass man über verschiedene Eigenheiten von Termingeschäften Bescheid weiß, beziehungsweise sich schon mal damit auseinandergesetzt hat. Hier wäre als wichtiges Instrument der Spread zu nennen. Mit Spread wird im Handel die Differenz zwischen dem Ankaufkurs eines Papiers, landläufig auch als Briefkurs bezeichnet und dem Verkaufskurs, allgemein auch als Geldkurs bekannt, bezeichnet.
Wird ein Derivat gekauft, so kann es nicht sofort zu eben demselben Kurs wieder verkauft werden, da man sonst einen leichten Abschlag realisieren, also Geld verlieren würde. Dies liegt darin begründet, dass die Broker für das zur Verfügung stellen der Plattform und für die Abwicklung des Handels Gebühren verlangen, den sogenannten Spread. Dieser fällt von Broker zu Broker unterschiedlich aus und sollte bei der Eröffnung eines Handelskontos unbedingt beachtet werden.
Die einzelnen Derivate
Wie bereits beschrieben existieren auf dem Markt verschiedene Formen von Derivaten. Wie vorab schon beschrieben zählen hierzu vor allem die CFD’s (Contract for Difference), die Optionsschein, die Futures und die Swaps, die es wiederum in vielen verschiedenen Ausprägungen gibt. So als Asset-Swap, als Devisen-Swap, Equity-Swap als Zins-Swap und vielen mehr.
Auf die Eigenheiten der einzelnen Derivate gehen wir im Folgenden genauer ein, damit du die Unterschiede kennst und im Falle des Handels keine bösen Überraschungen erlebst.
Contract for Difference
In den letzten Jahren hat sich als wohl bekanntestes Derivat das CFD einen Namen gemacht. CFD steht dabei für Contract for Difference und ist nicht mehr wie früher nur institutionellen Anlegern vorbehalten. Der Handel mit CFD’s findet außerbörslich, also im OTC- Handel statt und wird somit direkt mit dem Broker oder auch dem Market Maker abgewickelt.
Bereits durch die Bezeichnung dieses Derivates lässt sich ganz gut ableiten um, was es bei diesem Finanzprodukt geht, nämlich um den Kursunterschied zwischen dem Zeitpunkt des Einstiegs und des Ausstiegs. Dabei ist sowohl die Spekulation auf steigende, als auch die Spekulation auf fallende Kurse des zugrunde liegenden Basiswertes möglich.
Im Unterschied zu einem Investment in den Basiswert selbst ist, dass nur ein Bruchteil des Kapitals aufgewendet werden muss, welches nötig wäre, um den Basiswert selbst zu kaufen. Obwohl für den Kauf des CFD nur ein Bruchteil des Kapitals notwendig ist, partizipiert dieses Derivat direkt und 1 zu 1 von der Kursentwicklung des Basiswertes. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass hier nur eine sogenannte Margin hinterlegt werden muss, deren Höhe in Relation zu dem gewählten Basiswert steht
. An einem Beispiel verdeutlicht bedeutet dies: Bei dem Kauf eines Lot auf den DAX muss der CFD Händler eine Margin in Höhe von mindesten 5 % bei seinem Broker oder Market Maker hinterlegen. Dies ist immer in Relation zur gewählten Kontraktgröße und dem Hebel von 1:20 des gewählten Produktes zu sehen. Steigt der DAX nun um hundert Punkte zu, bildet der CFD diesen Kursanstieg genau ab, jedoch mit dem Unterschied, dass diese hundert Punkte beim CFD diesem Kursgewinn von fast 20 % entsprechen. Dies wiederum ist dem Hebel geschuldet, den es bei einem Direktinvestment in den Basiswert nicht gibt.
Der Vorteil von CFD’s liegt folglich auf der Hand. CFD’s bieten eine sehr gute Möglichkeit von den Bewegungen, des Basiswertes zu profitieren, ohne dabei große Summen investieren zu müssen. Aufgrund der Tatsache, dass es gerade für CFD’s eine sehr große Auswahl an handelbaren Basiswerten gibt, ist für jeden Trader Typ auch ein passender CFD vorhanden.
Optionen
Im Gegensatz zu CFD’s können Optionen sowohl an den Terminbörsen, als auch im außerbörslichen Handel, also im OTC- Handel gehandelt werden. Wie bei den grundlegenden Kategorisierungen bereits erwähnt, handelt es sich bei Optionen um ein sogenanntes bedingtes Derivat. Damit erhält der Käufer der Option das Recht, an einem festgelegten Datum eine durch die Parteien festgelegte Menge des Basiswertes zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder eben zu verkaufen, je nach dem wie die Option doch die Vertragsparteien ausgestaltet worden ist.
In der Kategorisierung von Kauf oder Verkaufsgeschäft liegt auch die namentliche Unterscheidung der Optionen. Eine Option, die zum Kauf berechtig, nennt man Call-Option, eine die zum Verkauf eines bestimmten Basiswertes berechtigt nennt man dagegen Out-Option.
Optionen sind, wie der Name schon vermuten lässt auch keine Verpflichtung zum Kauf, sondern eröffnen die Möglichkeit die Option auszuüben. Es besteht jedoch keine Verpflichtung dies auch zu tun. Aufgeteilt auf die Parteien ergibt sich, vorausgesetzt die Option wird gezogen folgende Verpflichtungen. Der Verkäufer der Option hat dann die vertragliche Pflicht an dem festgelegten Termin, Fälligkeitstermin genannt, den der Option zugrunde liegenden Basiswert zu liefern oder eben abzunehmen, je nachdem, ob es sich um eine Call-Option oder eine Put-Option handelt. Alternativ kann der Verkäufer auch einen Ausgleich in Geld vornehmen.
In Abhängigkeit des Basiswertes schwankt der Wert der Option. Auch bei der Option spielt die Hebelwirkung eine Rolle, da der Käufer im Vergleich zum direkten Investieren in den Basiswert, wie auch bei dem CFD wesentlich weniger investiert. Die Hebelwirkung entsteht dabei nach dem folgenden Prinzip: Nehmen wir den Kurs des Basiswertes mit 10 Euro an, damit ist der Basispreis der Call-Option ebenfalls 10 Euro. Nun kommt es auf das sogenannte Bezugsverhältnis an. Nehmen wir dies mit 1:1 an, so bedeutet dies, dass eine Option benötigt wird, um einen Basiswert kaufen zu können.
Somit besagt die Call-Option, dass der Käufer derselben den zugrunde liegenden Basiswert zum vereinbarten Datum, also zum Ende der Laufzeit zum Preis von 10 Euro kaufen kann. Steigt nur der Kurs des Basiswertes kann der Optionsinhaber zum Zeitpunkt der Fälligkeit zum vereinbarten günstigeren Preis kaufen. Fällt der Kurs des Basiswertes jedoch, wird die Option nutzlos, da sich der Inhaber der Option ja bereits auf dem Markt günstiger eindecken könnte, mithin also keine Veranlassung besteht die teurere Option zu ziehen.
Ist der Optionsinhaber jedoch in Besitz einer Put-Option, dann funktioniert das Prinzip genau umgekehrt, da der Inhaber der Option in diesem Falle von sinkenden Kursen ausgegangen ist.
Swaps
Die sogenannten Swaps gehören zur Gruppe der unbedingten Derivate. Swaps werden gerne als Wetten auf eine bestimmte Marktentwicklung bezeichnet. In den meisten Fällen werden sie durch institutionelle Anleger zur Absicherung eines Risikos eingesetzt. In vereinzelten Fälle nutzen professionelle Anleger die Derivate der Swaps auch als reines Instrument der Spekulation, vielfach, um Renditen zu optimieren.
Den vertraglichen Inhalt der Swaps können die Parteien dabei frei wählen bzw. vereinbaren. Dabei gibt es verschiedene Ausprägungen im Bereich der Swaps. Als die wohl am meisten verbreitete Art der Swaps wären hier der Aktien-Swap, der Zins-Swap und der Währungsswap zu nennen, wobei es natürlich etliche Erscheinungsformen des Swaps mehr gibt. Eine rein analysierende Betrachtungsweise der Swaps lässt diese wie folgt definieren: Swaps sind eine Art von fixen Geschäften, welche direkt oder in einer gleichen zeitlichen Abfolge stattfinden.
Die Kategorie der Swaps ist dabei dem außerbörslichen Handel zu zu ordnen und ist, wie die Beschreibung bereits nahe legt, ein Standardfinanzkontrakt und basiert auf bestimmten Regulären, die durch die sogenannte International Swaps and Derivatives Association Musterverträge abgeschlossen werden können.
Diese definieren einheitliche Standards in Bezug auf die Laufzeiten, die Fälligkeiten und die Berechnung von Zahlungen. Für den privaten Anleger spielen Swaps jedoch keine Rolle, sodass du dich mit den detaillierten Einzelheiten von Swaps nicht zu beschäftigen brauchst. Trotzdem ist es natürlich durchaus von Vorteil, wenn man eine Grundvorstellung hat, sollte einem der Begriff der Swaps begegnen.
Forwards
Auch die Forwards spielen bei privaten Anlegern keine Rolle, werden aber der Vollständigkeit halber hier ebenfalls kurz beschrieben und vorgestellt. Die Forwards gehören ebenfalls zu den unbedingten Derivaten und kennzeichnen sich durch die Verpflichtung einen bestimmten Basiswert, dies können beispielsweise Aktien, Devisen oder auch Rohstoffe sein, zu einem bestimmten Preis, wiederum zu einem bestimmten festgelegten Datum und in einer genau definierten Anzahl zu kaufen.
Wie die einzelnen frei bestimmbaren Einzelheiten des Derivates erahnen lassen, sind Forwards genau aus diesem Grund nur außerhalb der Börse handelbar. Ziel dieser Vereinbarungen ist es bestimmte Preisrisiken bis zu dem vertraglich vereinbarten Liefertermin auszuschalten oder sie respektive zu minimieren. Diese Art von Derivat spielt aus diesem Grund der Absicherung auch nur bei institutionellen Anlegern eine tatsächliche Rolle.
Futures
Auch dieses Produkt gehört zur Gruppe der unbedingten Derivate. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Termingeschäft, welches nach bestimmten Standards abgehandelt wird. Ähnlichkeiten des Futures zum Forward Geschäft sind vorhanden. Auch der Future beinhaltet die Verpflichtung zum Kauf eines bestimmten Basiswertes, zu einem bestimmten Zeitpunkt, zu einem bereits festgelegten Preis zu kaufen. Nach diesem vorgenannten Datum verfallen die Futures, sodass man in diesem Zusammenhang auch von dem sogenannten Verfallsdatum spricht.
Des Weiteren gibt es bei Futures eine Qualitätsvereinbarung der Parteien. Diese sieht vor, dass der Verkäufer des Futures am festgelegten Datum der Fälligkeit eine ebenfalls vorab definierte Qualität zu liefern hat. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem sogenannten Physical Settlement. Ist eine Qualitätsvereinbarung jedoch nicht nötig beziehungsweise ist ein solches nicht vereinbart handelt es sich um ein sogenanntes Cash Settlement. Dies ist in der Regel bei Indize-Futures der Fall.
Ein tatsächlicher Kauf des Basiswertes beziehungsweise ein Verkauf ist dabei nicht beabsichtigt. Spekuliert wird auf die Preisänderung des Futures selbst, wo mit dann aufgrund der Differenz Gewinne realisiert werden können oder eben auch Verluste entstehen können. Voraussetzung für den Handel mit Futures sind neben einer sehr guten Kenntnis des Finanzmarktes ein Margin Konto bei einem Broker oder auch bei einer Bank.
Die zentrale Abrechnungsstelle der Terminbörse an der die Futures gehandelt werden sollen muss dann von dem Broker oder der Bank des Händlers Sicherheiten verlangen, um die Risiken die mit dem Futureshandel einhergehen ausschließen zu können. Wäre dies nicht der Fall, so würden unkalkulierbare Risiken entstehen, wenn ein Vertragspartner des Futurehandels ausfallen würde. Dies wird dadurch kompensiert, dass wenn ein Vertragspartner tatsächlich ausfällt, der entstandene Schaden durch den Broker oder die Bank bei der das Margin Konto eröffnet wurde den Schaden ausgleicht. Dies ist jedoch nur bei börslich gehandelten Termingeschäften der Fall.
Der Handel mit Futures ist, wie der Handel mit Optionen oder mit CFD’s auch, allein aufgrund des Hebels interessant. Auch hier bedarf es eines sehr geringen Kapitaleinsatzes. Durch diesen geringen Kapitaleinsatz im Verhältnis zu dem Kontraktwert des Futures entsteht die Hebelwirkung. Dieser Umstand macht den Handel mit Futures sehr interessant für risikofreudige Anleger. Wenn du dich also auf den Finanzmärkten schon gut auskennst und das Risiko nicht scheust, dann ist der Handel mit Futures eine Überlegung wert.
Finanzderivate als Alternative
Oft stellt sich die Frage, ob Derivate eine echte Alternative zu den klassischen Anlageformen ist. Diese Frage ist wie immer im Leben nicht einfach mit einem „Ja“ oder einem „Nein“ zu beantworten. In den Details liegt die Antwort versteckt und diese werden wir kurz für dich beleuchten. Disziplin ist alles! Nun kann man sich fragen was um alles in der Welt hat Disziplin mit dem Handel von Finanzderivaten zu tun? Ganz einfach. Für den Handel mit Hebelprodukten bedarf es einer unbedingten Beachtung der fundamentalen Regeln für Hebelprodukte.
Die Regeln
Hier wäre unter anderem Wissen ein zentraler Punkt. Wer sich davor scheut, sich mit den Eigenheiten des Finanzmarktes auseinanderzusetzen und sich in diesem Bereich Wissen anzueignen, der wird es mit dem Handel von Derivaten eher schwer haben. Hier wären dann allenfalls CFD’s noch im Bereich der Derivate handelbar, da diese sehr einfach und transparent strukturiert sind und sich nicht durch spezielle Regulären, wie zum Beispiel Zeitwert, Verfallstermine und Margin-Konten auszeichnen.
Zentrale Regel ist jedoch die Einhaltung des eigenen Risikomanagements. Dieser Punkt ist essenziell und entscheidet am Ende über Wohl oder Weh des Handelns. Wer seine eigenen Regeln bricht und beispielsweise an seinem vorher festgelegten Ausstiegspunkt nicht festhält, der hat praktisch keine Chance erfolgreich zu handeln. Aus diesem Grund ist das Risikomanagement auf der Plattform des Brokers ebenfalls eminent. Hierzu aber nachher nochmals mehr.
Letztlich kommt es dann auch auf eine gute Recherche an. Recherchiere, wie dein gewähltes Produkt gehandelt wird. Recherchiere den Markt und die Einflüsse des Selben auf dein gewähltes Produkt beziehungsweise in unserem Fall auf den dem Produkt zugrunde liegenden Basiswert. Nutze Tutorials und Webinare, um dich in diesem Bereich weiter zu schulen und dir fundierte Kenntnisse der Materie anzueignen.
Wenn du dich strikt an diese drei Regeln hältst, dann hast du bereits ein sehr gutes Risikomanagement deinem Handeln mit Finanzprodukten zugrunde gelegt. Natürlich kann es dann immer noch passieren, dass der Markt gänzlich anders reagiert als du dir das gedacht oder recherchiert hast, aber du bist dann durch dein Risikomanagement Geschütz. Verluste generieren auch die besten Trader, was sie jedoch von den anderen unterscheidet ist, dass sie die Risiken eines Totalverlustes ausgeschlossen haben.
Die Handelsplattformen
Nach dem wir dir nun einen ersten Überblick über die verschiedenen Derivate gegeben haben die der Markt so bietet, wollen wir im Anschluss auch die Broker oder Market Maker kurz vorstellen, bei denen du die verschiedenen Derivate handeln kannst. Böse Zungen würden nun behaupten es ginge um Online Casinos im Vergleich, dem ist aber nicht so.
Wie bereits erwähnt wird sich dieser Handel in einer Vielzahl von Fällen im privaten Bereich auf CFD’s, Optionen und Futures beschränken, da Swaps und Forwards in der Regel nur von institutionellen Anlegern gehandelt werden und somit dem privaten Trader nicht zur Verfügung stehen.
Wichtig ist, dass es einige Punkte bei der Auswahl des richtigen Brokers oder Market Makers zu beachten gilt. Zentraler Punkt ist hier immer der Anlegerschutz. Auch wenn im Zusammenhang mit dem Handel von CFD’s und anderen Derivaten von „Zockerei“ die Rede ist, so handelt es sich doch um eine Anlageform, die, wenn auch hoch Risiko behaftet, eine Anlageform ist. Seriosität ist daher bei einem Broker ganz wichtig.
So ist darauf zu achten, dass der Broker staatlich reguliert wird. Dies ist in vielen Fällen aufgrund der Stärke des Finanzplatzes in London die britische Finanzaufsichtsbehörde oder eben bei einem Broker in Deutschland die BAFin, also die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Über diese nationalen Aufsichtsbehörden hinaus, die es im Übrigen in jedem europäischen Land gibt, sind Broker aus dem europäischen Wirtschaftsraum zusätzlich durch die Regulären der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde reguliert. Diese dient vor allem dem Schutz von Kleinanlegern. Erfüllt dann der Broker auch die Richtlinien der Europäischen Union für Märkte an denen Finanzinstrumente gehandelt werden, so kannst du sicher sein, dass du einen seriösen Broker gewählt hast.
Natürlich gilt es auch noch weitere Aspekte mit in die Überlegungen mit einzubeziehen. So ist es angeraten zu schauen, welche Werkzeuge zum Handeln dir dein Broker oder Market Maker zur Verfügung stellt. Hier geht es oftmals um Analysewerkzeuge auf der Handelsplattform, die in jedem Fall kein Geld kosten sollten. Zu achten ist ebenfalls auf nützliche Tools, die das Handeln vereinfachen, wie zum Beispiel ein Margin- Rechner, Stops auf Zeitbasis und ein Rechner für die Handelsgrößen. Sind all diese Tools vorhanden und kosten sie keine Extragebühr, so bist du schon mal auf dem richtigen Weg der Brokerauswahl.
Ein weiteres auf keinen Fall zu vernachlässigendes Kriterium der Broker Wahl ist der Kunden Support. Es kann immer passieren, dass etwas nicht funktioniert, das es Fragen zu klären gibt das entweder nicht verstanden wird oder das etwas technisch nicht funktioniert. In diesen Fällen ist es wichtig, dass der Broker deiner Wahl über kompetente Service Mitarbeiter verfügt, die sich dem Problem annehmen und dir mit Rat und Tat helfen.
Abgesehen hiervon, sollte man auch auf die verlangten Spreads achten, denn dies ist bei den meisten Brokern auch gleichzeitig die Trading-Gebühr. Diese sollte natürlich nicht zu hoch ausfallen und es sollten daneben auch keinen weiteren Gebühren für die Nutzung der Handelsplattform erhoben werden. Extra Gebühren fallen dann in der Regel nur für die Nutzung von Realtime Kursen und Informationen an, werden aber bei den großen Brokern nach einer gewissen Anzahl an Trades pro Monat wieder zurückerstattet.
In der fast unüberschaubaren Menge der Anbieter steche die hervor, welche die oben genannten Punkte gut umgesetzt haben und über ein vollumfägliches Prograsmm für Kunden verfügen. Hier wären unter anderem folgende Plattformen, respektive Anbieter zu nennen: IG Markets, CMC Markets, Admiralmarkets, Forex und viele mehr. Diese sind allesamt reguliert durch die Aufsichtsbehörden und verfügen über ein gutes Kundenmanagement.
Fazit
Es lohnt sich auf alle Fälle dem Thema Derivatehandel etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Voraussetzung hierfür ist natürlich eine gewisse Risikofreudigkeit, ohne die sich ein Einstieg in diese Materie eher nicht lohnen wird beziehungsweise nicht zu empfehlen ist. Generell lässt sich jedoch sagen, dass bei einer gewissen Risikobereitschaft der Handel mit Derivaten, vor allem mit CFD’s und Optionen eine sehr lohnenswerte Investmentvariante sein kann. Dazu gehört allerdings auch ein sehr diszipliniertes Vorgehen beim Handeln und vor allem ein sehr diszipliniertes Risikomanagement.
Besonders das Risikomanagement sei hier nochmals explizit erwähnt. Hier solltest du, vorausgesetzt die anderen Parameter stimmen soweit, nochmals intensiv Recherche betreiben und dich zu den Fragen eines ausgewogenen und effektiven Risikomanagements belesen. Denn eines ist auch ganz klar, durch die Weite dieser Thematik ist hier allenfalls eine Übersicht der wesentlichen Punkte erfolgt.
Die Ausrichtung deines Risikomanagements und die einzelnen Anforderungen an das selbe muss sich natürlich jeder Trade selbst erarbeiten und erstellen. An dieser Stelle sei deshalb auch nochmals explizit auf Webinare zu diesem Thema verwiesen. Hier kann man hervorragend von der Erfahrung erfolgreicher Trade profitieren.
Alles in allem ist die Anlageform der Derivate mit Sicherheit eine sehr spannende. Es kommt schnell ein Gefühl auf, als sei man selbst an der Börse tätig und schon immer in der Finanzwelt zu Hause. Dies sollte man mit Vorsicht genießen, denn an diesem Punkt kommt nicht selten die Selbstüberschätzung ins Spiel, die eines sicher nicht ist, ein guter Berater. Unser Tipp an dich, lass es langsam angehen, behalte dein Risiko genau im Auge und lass dich zu nichts verleiten, denn übertriebene Risikofreude ist immer der Anfang eines schlechten Trades.