Wie funktionieren Optionsscheine: Für den Handel zugelassen werden und richtig handeln!

Hoher Gewinn und Sicherheit schließen sich aus; dies gilt besonders bei Termingeschäften. Nur wer sich mit diesen Instrumenten intensiv befasst hat und damit umgehen kann, wird vor großen Enttäuschungen (Verlusten) bewahrt bleiben. Dem erfahrenen Anleger werden gute Werkzeuge an die Hand gegeben, die sie entweder absichern oder ihnen über Spekulation erlauben, ihre Erträge zu mehren.

Bei Optionsscheinen ist Vorsicht geboten: Im Vergleich zu einer Aktienanlage stellen Optionsscheine eine kurzfristige Spekulation dar. Die Hebelwirkung funktioniert nicht nur in eine Richtung: Fällt der zugrundeliegende Basiswert, reagiert der Optionsschein sofort um ein Vielfaches ins Minus. Häufig entscheidet das richtige Timing über Gewinn oder Verlust: Ein „Aussitzen“ einer Position ist – im Vergleich zur Aktie – nicht möglich. Die erhoffte Entwicklung des Kurses muss innerhalb der Laufzeit erfolgen.

Was ist ein Optionsschein (Warrant)?

Optionsscheine verbriefen das Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge eines Basiswertes in der Zukunft zu einem festgelegten Basispreis zu kaufen (Call-Optionsscheine) oder zu verkaufen (Put-Optionsscheine). Als Basiswerte kommen z. B. Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe, Aktienkörbe, Futures oder Indizes in Frage.

Manche Optionsscheine sind Optionen sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch durch das Fehlen einer Standardisierung.

Wie funktioniert ein Optionsschein?

Durch den Einsatz eines Optionsscheins ist ein geringerer Kapitalaufwand notwendig, um eine relativ große Wertentwicklung zu erzielen (Hebel). Dies wäre bei einem Investment direkt im Basiswert nur mit einem wesentlich größerem Anlagevolumen möglich.

Die Ursache für diese Hebelwirkung (auch: „Leverage-Effekt„) liegt darin, dass beim Kauf lediglich die Wertsteigerung und Zukunftserwartung bewertet und gezahlt werden. Eine spätere Steigerung kann sich so wesentlich stärker auswirken. Als Optionscheininhaber partizipierst du somit überdurchschnittlich an Kursgewinnen wie aber auch an Kursverlusten eines Basiswertes.

Optionsscheine haben eine begrenzte Laufzeit. Somit spiegeln sich in den Optionsscheinkursen die Erwartungen bezüglich des Basiswertes bis zum Termin des Erlöschens des Optionsscheines wieder.

Optionsscheine werden an der Börse oder/und außerbörslich gehandelt.

Wie kann ich zum Optionsscheinhandel zugelassen werden?

Wenn du als Kunde Termingeschäfte tätigen willst, musst du folgende Voraussetzungen für eine Zulassung zum Optionsscheinhandel erfüllen:

  • Ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen bei der Anlage in spekulativen Wertpapieren.
  • Kenntnisnahme einer Broschüre mit einem ähnlichem Namen wie: „Wichtige Informationen zum Optionsscheinhandel“ (Formblatt mit Unterschrift), insbesondere wegen der oben dargestellten Risiken bei der Optionsscheinanlage.
  • Eine zusätzliche Erklärung zu den Risiken der Optionsscheinanlage (Formblatt mit Unterschrift).
  • Eventuell: Vollmachten und Änderung der Anlagestrategie.

So bestätigst du, die Gefahren von Optionsscheinen zu kennen und verzichtest folglich auf jeden Schadensersatzanspruch bei Verlusten. Die Bank ist rechtlich verpflichtet, zu deinem Schutz vor dem Eingehen unbedachter Risiken bei der Zulassung zum Optionsscheinhandel strenge Maßstäbe anzulegen.

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