Wechselkurs

Der Wechselkurs bestimmt den Außenwert einer Währung im Verhältnis zu anderen Währungen und damit ihre Kaufkraft im Ausland. Wegen unterschiedlicher Entwicklung der Wechselkurse und des Preisniveaus kann es sein, dass die Kaufkraft der Währungseinheit im Inland geringer oder größer ist als nach einem Umtausch in die Währung des jeweils besuchten Landes. Für Touristen oder Ruheständler, die sich im (Währungs-) ausland niederlassen kann das bedeuten, dass sie dort entweder billiger oder teurer leben als im Heimatland.

Die Statistiken der Notenbank (früher Deutschen Bundesbank, jetzt Europäische Zentralbank) zeigen im Jahresvergleich, ob die Kaufkraft des Euro im Ausland zu- oder abgenommen hat. Wenn z. B. der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar steigt und gleichzeitig die Preise in den USA stabil bleiben, können Touristen und Geschäftsleute dort billiger einkaufen. Die so ausgedrückte Stärke des Euro hat deshalb für Rentner, Touristen und Geschäftsleute Vorteile. Sie bekommen außerhalb des eigenen Währungsraums beim Einkauf in den jeweiligen Wohnsitz- oder Reiseland eine höhere Gegenleistung als im Heimatland. Die höheren Wechselkurse belasten aber umgekehrt die eigene Exportwirtschaft, weil die Aufwertung europäische Produkte im Ausland verteuert.

Gleichzeitig wird der Import von Fertigwaren, Energie und Rohstoffen in die Europäische Union (EU) billiger. Das umgekehrte gilt bei einem schwächeren Euro. Wer wegen der niedrigeren Lebenshaltungskosten mit dem Gedanken spielt, seinen Wohnsitz dauerhaft in ein Land mit niedrig bewerteter Währung zu verlegen, weil er dort für die in Euro ausgezahlte Rente oder Pension mehr bekommt, muss immer im Auge behalten, dass sich der Außenwert einer Währung unter Umständen innerhalb weniger Monate drastisch ändern kann. Für einen solchen Fall sollten Rückzugsmöglichkeiten offen gehalten werden.

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