Optionsschein berechnen: Nützliche Methoden zur richtigen Berechnung!

Eine Option ist ein Finanzinstrument, das dem Käufer das Recht einräumt (ihn aber nicht verpflichtet), einen vereinbarten Handelsgegenstand innerhalb einer bestimmten Frist oder zu einem bestimmten künftigen Zeitpunkt zu einem vorab vereinbarten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put). Für dieses Recht muss der Optionskäufer dem Optionsverkäufer eine Prämie zahlen. Der dem Geschäft zugrundeliegende Handelsgegenstand (Basiswert) kann eine Aktie oder Anleihe, ein Wertpapierindex, ein Warenterminkontrakt oder Rohstoff sein. Dabei wird zwischen Kauf- und Verkaufsoptionen unterschieden.

Käufer und Verkäufer einer Option haben unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich des Kursverlaufs des Basiswerts innerhalb der Laufzeit der Option. Der Käufer einer Kaufoption (Call) rechnet damit, dass der Kurs innerhalb der Laufzeit steigen wird, der Verkäufer rechnet mit fallenden Kursen.

Steigt der Kurs des zugrunde gelegten Titels während der Laufzeit über den Basiskurs, so kann der Käufer der Kaufoption vom Verkäufer den Basiswert gegen Entrichten des vereinbarten Preises beziehen und ihn dann anschließend an der Börse zum höheren Tageskurs verkaufen. Der Gewinn (Verlust) des Käufers (Verkäufers) ist die Differenz zwischen dem Börsenkurs des Basiswerts und der Summe aus vereinbartem Preis und Optionsprämie. Fällt der Kurs des Basiswerts unter den vereinbarten Preis, so ist die Option am Ende der Laufzeit nichts mehr wert. Dann wäre es nämlich billiger, den Handelsgegenstand an der Börse zu kaufen, als ihn beim Verkäufer der Kaufoption zu erwerben.

Der Verlust (Gewinn) des Käufers (Verkäufers) der Kaufoption ist die gezahlte Optionsprämie, also jener Preis, der für das Recht zu entrichten war.

Die wichtigsten Formeln

Mit nachfolgenden Formel kannst du ganz leicht die wichtigsten Werte von Optionsscheinen berechnen. Welche Formel du für was gebrauchen kannst, erfährst du jetzt direkt in den nachfolgenden Abschnitten.

1. Innerer Wert

  • Innerer Wert = Aktienkurs – Bezugskurs

Beispiel: Aktie bei 120, Bezugskurs 100 = innerer Wert 20
Bei einem Bezugsrechtsverhältnis von 0,1 (1:10) hätte jeder Schein einen inneren Wert von 2.

2. Zeitwert

  • Zeitwert = Optionsscheinkurs/Bezugsverhältnis – innerer Wert

Mit dem Zeitwert drückt sich die Gewinnerwartung des Scheins aus. In einer „perfekten Welt“, in der immer nur fair gehandelt würde, wäre der Zeitwert eines Scheins, der keinen inneren Wert besitzt, natürlich 0. Jedoch verknüpft jeder Anleger natürlich Hoffnungen mit einem Schein die sich in der erwarteten Kursentwicklung widerspiegeln werden. Tritt die erwartete Kursentwicklung nicht ein, so verliert der Schein jeden Tag der verbleibenden Laufzeit ein wenig von seinem Zeitwert (der gegen Ende der Laufzeit dann 0 erreicht).

3. Aufgeld

  • Aufgeld = Bezugskurs + (Optionscheinkurs/Bezugsverhältnis) – Aktienkurs

Das Aufgeld bezeichnet den Betrag den der Anleger mit einem Optionsschein mehr zu zahlen bereit ist, als würde er direkt die Aktie kaufen. Der Anleger tut dies, weil er auf eine positive Entwicklung der Aktie hofft.

4. Hebel

  • Hebel = (Aktienkurs x Bezugsverhältnis)/Optionsscheinkurs

Der Hebel ist der Grund für die Anlage in Optionsscheinen. Ohne ihn würde man schlicht die Aktie kaufen. Grundlegende Konsequenz des Hebels ist die Tatsache, dass man mit Optionsscheinen bei weit geringerem Kapitaleinsatz den gleichen oder sogar mehr Gewinn (aber auch Verlust!) erzielen kann, als mit der Aktienanlage selbst.

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