Charts lesen: Wie lese ich einen Chart richtig?

Der „Chart“ stellt den Kursverlauf einer Aktie über eine bestimmte Zeit dar. Aus dieser Fieberkurve lassen sich bestimmte Gesetzmäßigkeiten erkennen, mit deren Hilfe du den zukünftigen Kursverlauf besser einschätzen kannst.
In dem Artikel: Wodurch wird der Aktienkurs beeinflusst? hast du gelernt, auf welche Faktoren du achten musst, um gute von schlechten Unternehmen unterscheiden zu können.

Jetzt geht es darum, den idealen Ein- und Ausstiegszeitpunkt mit Hilfe der Chartanalyse zu finden. Die Gefahr der Chartanalyse ist, dass man versucht ist, einen Trend, der sich aus der Vergangenheit herausgebildet hat, einfach in die Zukunft zu verlängern. Da es aber Trendänderungen gibt, kann man mit diesem Verfahren also gewaltig falsch liegen.

Deshalb solltest du das Unternehmen bzw. deren Produkte genau unter die Lupe nehmen (die sogenannte „Fundamentalanalyse„) und dann den Chart überprüfen ( die „technische Analyse“).

Nur wer beide „Hausaufgaben“ macht, hat auf Dauer Erfolg.

1. Der Trendkanal:

Trend-FormationWenn die Kurse sich innerhalb einer bestimmten Bandbreite bewegen, dann kann man eine „Unterstützungslinie“ einzeichnen, indem man die Tiefstpunkte miteinander verbindet. Entsprechend verfährt man mit den Höchstkursen.
Hierbei erhält man die „Widerstandslinie“. Wenn die Unterstützungslinie und die Widerstandslinie parallel verlaufen, dann ist das ein Trendkanal.

Je langfristiger dieser Trendkanal besteht um so sicherer ist, dann zu kaufen, wenn sich der Kurs knapp über der Unterstützungslinie befindet und zu verkaufen, wenn der Kurs nahe der Widerstandslinie kommt.

2. Die Dreiecksformation:

DreiecksformationWenn die Widerstandslinie (Verbindung der Hochpunkte) und die Unterstützungslinie (Verbindung der Tiefstpunkte) immer näher zusammen kommen, dann spricht an von einer Dreiecksformation (oder von einem „Wimpel“).

Entscheidend ist, welche Linie durchbrochen wird:

  • Wird die Unterstützungslinie durchbrochen, dann ist dies ein Verkaufssignal.
  • Wenn – wie in diesem Fall – die Widerstandslinie durchbrochen wird, dann ist mit weiter steigenden Kursen zu rechnen.

3. Der doppelte Boden:

Doppelboden-FormationWenn die Kurse am fallen sind, dann sollte man erst dann wieder kaufen, wenn der Chart eine „Umkehrformation“ wie den „doppelten Boden“ (oder „W-Formation) ausgebildet hat.

Hierbei bilden sich zwei Tiefpunkte auf gleicher Höhe aus. Außerdem liegt auf dem Hochpunkt zwischen diesen beiden Tiefs eine Widerstandslinie. Eine doppelten Bodenbildung und das Durchbrechen der Widerstandslinie ist ein deutliches Kaufsignal!

Spiegelbildlich ist ein „Doppeltop“ (M-Formation) mit Durchbrechen der Unterstützungslinie ein deutliches Verkaufssignal.

4. Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation:

Schulter-Kopf-Schulter-FormationWenn die Kurse steigen und 2 „Schultern“ (2 gleichhohe Tops), 2 „Nacken“ (2 Tiefs auf gleicher Höhe) und ein Kopf (Ein Hoch, dass die Schultern überragt) ausbilden, dann spricht man von einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation.

Diese Formation ist meistens ein Zeichen für eine Trendwende (von steigenden Kurse zu fallenden Kursen).

Sie deutet auf fallende Kurse hin und ist deshalb ein deutliches Verkaufssignal !

5. Gleitende Durchschnittslinien:

200-Tage-LinieDie 200 Tage-Linie ist der Durchschnittskurs der letzten 200 Tage. Das hektische Auf und Ab des aktuellen Kurses wird mit Hilfe dieser Linie geglättet. Anhand dieser Linie kann man die mittel- bis langfristige Tendenz der Kursentwicklung erkennen.

Wenn der aktuelle Kurs von unten die 200-Tage-Linie schneidet, dann ist dies ein Kaufsignal. Entsprechend gilt es – aus charttechnischer Sicht – zu verkaufen, wenn der aktuelle Kurs unter die 200-Tage-Linie fällt.

Wenn der aktuelle Kurs weit über der 200 Tage-Linie liegt (wie dies im März 2000 der Fall war), dann besteht die Gefahr eines starken Kursrückgangs.

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