Hast du dich schließlich für einen Optionsschein entschlossen, so stehen dir verschiedene Orderwege zu Auswahl. Neben dem Handel an der Börse besteht auch die Möglichkeit Optionsscheine außerbörslich direkt über den Discount-Broker zu handeln.
Beim außerbörslichen Direktgeschäft hat man den Vorteil einer gestellten Kurstaxe und der direkten courtagefreien Ausführung zum gestellten Kurs. Der Kauf (Verkauf) erfolgt jedoch nur zum Brief-Kurs (Geld-Kurs), da du direkt mit dem Emittent handelst. Sie bezahlst folglich immer den Spread.
Ein weiterer Vorteil sind die verlängerten Handelszeiten für den außerbörslichen Optionsscheinhandel. Diese reichen je nach Emittent von 8:00 – 23:00 Uhr. Dadurch hast du die Möglichkeit auch nach Börsenschluss auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Was spricht für den Handel von Optionsscheinen an der Börse?
An der Börse hingegen besteht die Chance, dass ein anderer Anleger gerade seinen Optionsschein verkaufen will und du dadurch beim Kauf einen besseren Kurs bekommst. Außerdem hast du hier die Möglichkeit deine Order zu limitieren bzw. einen Stop-Loss-Kurs zu setzen. Auch wenn der Makler an der Börse gerade keine Kurstaxe stellt, sorgen die meisten Emittenten für Liquidität, sobald du eine Order platzierst.
Die Stuttgarter Optionsscheinbörse EUWAX arbeitet in engem Kontakt mit dem Emittenten und hebt sich dabei teilweise durch eine schnelle Orderausführung von den anderen Börsenplätzen ab.
Tipps & Tricks beim Optionsscheinhandel
- Kurstaxen an den Börsen: Orientiere dich nie an den Kurstaxen an den Börsen. Diese sind in der Regel veraltet und werden erst angepasst, wenn Nachfrage (Angebot) aufkommt. Hier hilft ein Blick auf die Zeitangabe der letzten Kursfeststellung. Aktuelle Kurse bekommst du entweder über ein Realtimesystem, über die Homepage des Emittenten oder auch im TV-Videotext.
- Stopp-Loss: Wohl die wichtigste Regel überhaupt, die aber immer wieder gerne vergessen wird. Begrenze deine Verluste per Stop-Loss. Denn den hohen Gewinnchancen stehen auch erhebliche Risiken gegenüber. Du solltest vor jedem Trade bereits deine Verlustbegrenzung definiert haben.
- Ausübung: Solltest du mal einen Optionsschein bis Laufzeitende halten, musst du dich rechtzeitig darüber erkundigen, ob dieser manuell ausgeübt werden muss. Sollte dies der Fall sein, musst du deine Bank rechtzeitig informieren. Außerdem sind mit der Ausübung Zusatzkosten verbunden. Auch wenn dein Optionsschein weit im Geld ist, verfällt dieser wertlos wenn du die manuelle Ausübung verschläfst.
- Telefon-Handel: Über deinen Discount-Broker kannst du mit den meisten Emittenten auch direkt handeln. Nach einer telefonischen Legitimierung wird die Bank deine Order entgegen nehmen. Lass dir immer zuerst den Kurs sagen bevor du die Ausführung zu dem genannten Kurs bestätigst. Schreib dir zusätzlich den Namen des Beraters, sowie die Uhrzeit und sämtliche Orderdaten auf, damit es im Nachhinein nicht zu Missverständnissen kommt. Da die Bank sämtliche Gespräche beim Telefonhandel aufzeichnet, kannst du im Falle einer Fehlbuchung dieses von der Bank vorspielen lassen.
- Börsennotierung: Viele Emittenten stellen bereits einige Wochen vor Laufzeitende den Börsenhandel des Optionsscheines ein. Diese Optionsscheine können jedoch meistens weiterhin außerbörslich gehandelt werden. Erkundige dich daher frühzeitig beim Emittenten.
- Spread: Der Spread sollte vor allem beim außerbörslichen Handel ein wichtiges Entscheidungskriterium sein. Wenn der Emittent beispielsweise den Optionsschein 1,00 – 1,05 Euro stellt, also einen Spread von 5 Cent, dann muss der Optionsschein um 5 % steigen, also auf 1,05 – 1,10, damit du zum Einstiegskurs verkaufen kannst. Häufig lohnt sich ein Blick auf die Börsen, da du hier bei gefragten Optionsscheinen, wie beispielsweise bei Indexscheinen, häufig mit einem anderen Anleger zu einem besseren Kurs ins Geschäft kommst.