News Trader: So kannst du erfolgreich auf News traden!

Kennst du das: Du wartest auf die News, die deiner Aktie endlich Beine machen soll und schneller als du deinen Kaffee abgestellt hast, ist sie in Fahrt. Doch leider ohne deinen Einsatz. Denn die News dazu hast du erst Minuten später auf dem Bildschirm – viel zu spät für deinen Trade. Und selbst wenn die Nachricht pünktlich wäre, wie kann man sie so schnell interpretieren, dass man mit als erster dabei ist, wenn sich der Kurs bewegt?

Traden auf den technischen Handelsansatz:

Klingt komplizierter als es ist: Dieser Handelsansatz ist anwendbar, kurz bevor wichtige Wirtschaftsnews, wie zum Beispiel die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten anstehen. Grundüberlegung dieses Ansatzes ist, dass die Bekanntgabe von wichtigen Wirtschaftsdaten für die Märkte in der Regel eine im Vergleich zu den normalen Kursbewegungen überdimensionale Auswirkung auf die Kursentwicklung haben. Einem Trader, der diese Bewegung mitnehmen will, ist relativ egal, in welche Richtung sich der Markt danach bewegen wird. Ihn interessiert nur, dass er rechtzeitig mit der richtigen Position dabei ist.

Eine Möglichkeit, die sich für dich ergeben würde, wäre folgende: Man beschafft sich die News so schnell wie nur möglich, versucht sie richtig zu interpretieren um dann seine Positionen dementsprechend zu eröffnen. Diese Methode klingt recht logisch, wird aber in der Realität nicht unbedingt sehr einfach und profitabel zu verwirklichen sein. Erstens werden viele andere Marktteilnehmer vielleicht etwas schneller an die Informationen gelangen und bereits Positionen eröffnen, so dass dir der Markt davonläuft, bevor du die Daten interpretieren konntest. Zweitens ist es nicht immer einfach die Daten in der geringen Zeit korrekt zu deuten, da der Markt die News je nach aktueller „psychologischer Verfassung“ des Marktes verschieden auffassen kann.

Schnell die richtige Position eröffnen

Gesucht ist eine Möglichkeit, durch Markttechnik so schnell wie möglich die richtige Position zu eröffnen. Dies ist sehr einfach: Kurz bevor die marktrelevanten Daten veröffentlicht werden (US-Daten meist 14:30 Uhr unserer Zeit) wird der Chart näher betrachtet, um eine kurzfristige Tradingrange festzulegen. Als Tradingrange kann beispielsweise der Höchst- und der Tiefstkurs der letzten fünf Minuten vor Bekanntgabe der Daten angesetzt werden.

Wenn die Daten veröffentlicht werden, dann wird sich der Future häufig extrem schnell in eine Richtung bewegen und die zuvor definierte Handelsspanne verlassen. Damit Positionen rechtzeitig eröffnet werden, werden kurz vor der Veröffentlichung der Daten Stop-Orders zur Positionseröffnung in den Markt gelegt. Eine Stop-Buy-Order etwas über der Obergrenze der Tradingrange und eine Stop-Sell-Order etwas unter die Untergrenze des Tradingrange.

Der Unterschied zu einem normalen Ausbruch aus einer Tradingrange besteht darin, dass die Bewegung aufgrund der neuen Fakten nach dem Ausbruch wesentlich heftiger ist und demzufolge meistens schneller und weiter in den Profitbereich gelangt. Ein Nachteil dieser Methode ist, dass die Ausführung der Order im ersten Moment recht erschreckend erscheint. Liegt beispielsweise eine Stop-Buy-Order im Dax-Future bei 7322,50, kann es sein, dass die Order erst bei 7333 ausgeführt wird.

Es wird bei diesem Ansatz fast immer wesentlich schlechtere Orderausführungen geben, da aufgrund der Daten plötzlich eine große Anzahl von Käufern bzw. Verkäufern auftritt und ein Nachfrage- bzw. Angebotsüberhang entsteht. Die Verwendung von Stop-Limit-Orders würde in solchen Marktsituationen jedoch häufig die Positionseröffnung verhindern, da der Markt ein eng gesetztes Limit häufig „überspringen“ würde. Die Kursbewegung hält jedoch meistens so lange an, bis ein Teil der Gewinne abgesichert werden kann.

Praxisbeispiel:

In einem Chart wird das Dax-Futures auf 5-Minuten-Basis dargestellt. Der lange aufwärtsgerichtete Bar (Hoch: 7399 Tief: 7316) hat sich ab 14:30 Uhr nach Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten gebildet. Nach dem oben beschriebenen Ansatz betrachtet man den Bar unmittelbar vor 14:30 Uhr und legt die Handelsspanne fest. In diesem Beispiel wird eine Stop-Buy-Order bei 7322,50 und eine Stop-Sell-Order bei 7313 platziert. Die US-Arbeitsmarktdaten wurden um 14:30 Uhr veröffentlicht, und die Stop-Buy-Order wurde zu 7333 ausgeführt. Der weitere Kursverlauf ist nun abzuwarten und es ist nur noch eine Frage des individuellen Money-Managements, die Position profitabel zu schließen.

Nun weißt du wie dieser Handelsansatz funktionieren kann. Es gibt aber auch Situationen, in denen dieser Ansatz nicht gewinnbringend ist. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass sich ein Markt nach Bekanntgabe von Daten in eine Richtung bewegt, die Stop-Order auslöst, und dann in die falsche Richtung abdreht, um mit der Position im Verlust zu landen. Deshalb ist es unabdingbar bei diesem Handelsansatz mit einem strikten Money-Management und mit einem disziplinären Umgang mit Stop-Loss-Orders zu agieren. Meistens tritt jedoch der Fall ein, dass die Positionen zumindest so weit in den Gewinn laufen, dass ein Teilgewinn durch Stops abgesichert werden kann.

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