Es ist so sicher wie die nächste Hausse und auch du hast sie schon begangen. Trader-Fehler, die Verlust und vielleicht auch Frust gebracht hat. „Beim nächsten Mal wird alles anders“, hast du dann sicher gesagt und den gleichen Fehler dann doch wieder gemacht? Deswegen hab ich dir hier die 10 größten Trader-Fehler noch einmal aufgelistet:
Inhaltsverzeichnis
Sei kein Glücksritter
Fehler Nr. 1 – Hoffnung: Du hast in eine Aktie investiert die ganz und gar nicht im Wert steigen will, obwohl es doch a) so eine fundamental wertvolle Aktie b) ein heißer Turnaround-Tip oder c) eine „Strong Buy“-Analystenempfehlung war? Reduziere das Geschehen auf die Kernfunktion der Börse. Eine Aktie steigt, wenn es mehr Käufer als Verkäufer gibt und umgekehrt. Was also willst du mit einer Aktie, die von der Mehrheit verkauft wird? Wenn der Wert erst einmal weiter fällt und du irgendwann nur noch hoffen kann, dass du zumindest noch den Einstandspreis bekommst, ist es sowieso schon zu spät. Meist fällt die Aktie dann noch weiter. Die Hoffnung ist der Untergang des Traders.
Verliebe dich nicht in Aktien
Fehler Nr. 2 – Liebe: Du hast dich in eine Aktie verguckt, weil der Wert doch so sehr attraktiv ist und eigentlich nur steigen kann? Oder hast du eine Aktie, bei der du Fehler Nr.1 („Hoffnung“) begangen hast, wieder zurückgekauft, weil sie (= der Verlust) dir ans Herz gewachsen ist? Lass die Liebe zu Aktien außen vor! Das hat schon so manchen ein Vermögen gekostet. Verliebe dich lieber im RL (Real-Life) als an der Börse in schnöde Papier-Zertifikate. Zwar kannst du auch dabei viel Geld ausgeben, aber hier bleibt zumindest die Erinnerung an schöne Stunden!
Fehler Nr. 3 – Vogel Strauß: Es ist passiert! Die Aktie, die du mit voller Überzeugung gekauft hast, fällt in die Verlustzone. Mach es jetzt nicht dem Vogel Strauß gleich und steck den Kopf in den Sand. Setzt dich unbedingt auch mit entstehenden Verlusten, negativen Nachrichten oder technischen Verkaufs-Signalen zur deinem Investment auseinander und ignoriere nicht die Realität! Der Verlust der Realität hat schon so manchen eine Stange Geld gekostet. Sei in dieser Situation nicht passiv, sondern agieren schnell und konsequent. Daher: Als Kurszfrist-Trader bei geringen Verlusten lieber einmal zu früh verkaufen!
Tapp nicht in die Kredit-Falle
Fehler Nr. 4 – Margin Call: Du hast Aktien auf Kredit gekauft? Eigentlich müsstest du zur Strafe noch einmal alle meine Einstiegsartikel in den Aktienkauf vom Anfang bis zum Ende durchlesen. Trade nicht auf Kredit – der „Margin-Call“ (Pflicht zum Nachschuss) kommt bei jedem Trader einmal. Spekuliere nicht auf Kredit! Auch wenn die Hebelwirkung durch Wertpapierkredite oder Margins bei amerikanischen Brokern verlockend ist – versuch es gar nicht erst. Die besten Trader fahren eine risikoarme Strategie ohne riesige Leverage-Effekte („Diesen Optionsschein muss ich haben, der hat ’nen tierischen Hebel“) und werden auch so oft zu reichen Leuten. Die „Margin“-Trader bekommen gerade in Baisse-Phasen und starken Kursrückgängen schnell mal die Rote Karte mit dem „Margin-Call“ und sitzen dann auf dem Trockenen.
Fehler Nr. 5 – Strategie WRWR: Merk dir diese vier (im Grunde sind es ja nur zwei) Buchstaben. Sie entscheiden bei vielen Tradern über Erfolg und Misserfolg und somit über Gewinn und Verlust. Wann Rein, Wann Raus – um es mal umgangssprachlich auszudrücken, oder: Welche Strategie nutze ich zum Ein- und Ausstieg? Eigentlich ist es einfach! Lege vor dem Kauf fest, wann und warum du das Investment tätigst und gleichzeitig legst du den Ausstiegszeitpunkt fest. Nur erfahrenen Trader sollten zum Beispiel den Stopp nachziehen (Trailing Stopp)! Du wirst sehen, je simpler die Strategie zu den wohl wichtigsten Trading-Entscheidungen „Kauf“ und „Verkauf“, desto besser.
Werde niemals gierig, ängstlich oder gar süchtig
Fehler Nr. 6 – Gier und Angst: Sie haben einfach nichts an der Börse zu suchen! Gier und Angst sind mit die schlechtesten Gefühle, die sich ein Trader erlauben kann. Sind die letzten Wochen und Monate bombastisch gelaufen? Du tappst von einem Gewinntrade in den anderen? Na also, dann gönn dir doch auch mal eine Pause, bevor du gierig wirst und einen der Standard Trader-Fehler begehst. Warum nicht mal eine Woche in der Sonne, fernab von der Börsenhektik? Und wenn es die letzte Zeit nur schlecht gelaufen ist, gilt im Grunde das selbe. Gönn dir Erholung und schalte ab, damit die Trader-Batterie wieder auflädt und gegen Gefühle wie Angst und Gier immun ist.
Fehler Nr. 7 – Sucht: Du sitzt den ganzen Tag vor dem Computer, rufst Kurse ab und analysierst Charts oder die neuesten Nachrichten zu deinen Aktien? Du kannst die nächste Sendung der Telebörse im Fernsehen gar nicht erwarten oder stehst schon um 6 Uhr in der früh am Kiosk, um dir die aktuellen Finanzzeitschriften zu besorgen? Ein Trade ist wichtiger als ein Abend mit deinen Freunden? ACHTUNG! Werde nicht süchtig nach Börse. Ein Ausgleich ist gerade in diesem hektischen und oft Gefühle aufwühlenden Geschäft unendlich wichtig. Sorg für Ausgleich und setzt dir feste Termine! Wenn du erst die Kontrolle verloren hast, kann dir nur noch ein Experte helfen! Und deine Trades werden bestimmt auch nicht besser.
Strategie und Analysten
Fehler Nr. 8 – Strategie: Welche Strategie du auch immer verfolgst, wichtig ist, dass du überhaupt eine eigene Vorgehensweise bei der Aktienanlage hast! Mach dir vorher klar, welches Risiko du bereit bist, bei einem Investment einzugehen, welche Anlagefrist für dich bei dem betreffenden Kauf gilt und wie erfolgreich du bisher mit deiner Strategie warst. Denn nichts ist schlimmer, als Tippgebern aus Börsenbriefen und Fernsehen immer nur nachzulaufen oder Tipps von Freunden und aus Börsenboards zu folgen. Merke: Als Lemming läuft man meist nur hinterher!
Fehler Nr. 9 – Analysten: Muss ich hierzu wirklich noch etwas schreiben, auch wenn er zu einem der ärgerlichsten Fehler im Traderleben gehört? Analysten analysieren. Analysiere du die Analysten! Lauf den Empfehlungen nicht nach, sondern überleg dir einmal, warum Analysten etwas empfehlen. Hast du es? Ansonsten zurück an den Start. P.S.: Dieser Fehler gilt nur in Ausnahmefällen für Shortterm-Trader. Die lieben die Analysten häufig sogar!
Fehler Nr. 10 – Stopp-Loss: Zu diesem wichtigen Punkt hab ich einen eigenen Beitrag verfasst. Lies alles zu Gewinnsicherung und Verlustbegrenzung. Begeh nicht den Fehler, auf dieses wichtige Trader-Hilfsmittel zu verzichten!