Optionsscheinhandel: Wo werden Optionsscheine gehandelt?

In diesem Artikel möchte ich die zeigen, wo Optionsscheine gehandelt werden. Lass uns keine Zeit mehr verlieren. Legen wir los:

Börsenhandel

  • In welchem Börsensegment werden Optionsscheine gehandelt?: Traditionelle Optionsscheine können im geregelten Markt oder im Freiverkehr notiert sein. Beide Börsensegmente unterscheiden sich durch die beim geregelten Markt strengeren Zulassungsvoraussetzungen und die intensivere Handelsüberwachung. Covered Warrants werden meist im Freiverkehr gelistet.
  • Gibt es Mindeststückzahlen für eine Order?: In der Regel gelten die gleichen Börsenregeln wie für Aktien. Es kann allerdings vereinzelt eine Mindeststückzahl (z. B. 100 Stück und ein Vielfaches) vorgegeben sein, um am fortlaufenden Börsenhandel teilzunehmen.
  • Werden Optionsscheine während der gesamten Laufzeit an der Börse gehandelt?: Nein, oft werden Optionsscheine erst einige Tage nach der Auflegung an der Börse eingeführt. Der letzte Handelstag ist in der Regel der sechste oder siebte Börsentag vor dem Laufzeitende. Später ist – wie auch zuvor – nur ein außerbörslicher Handel direkt mit dem Emittenten möglich.

Außerbörslicher Handel

  • Mit wem werden Optionsscheine außerbörslich gehandelt?: Der außerbörsliche Handel wird im direktem Kontakt zwischen dir und deiner Bank als Vermittler und einem Market Maker ohne Einschaltung einer Börse durchgeführt. Meist wird dies online oder telefonisch durchgeführt. Der Market Maker (in der Regel der Emittent des Optionsscheins) stellt während der gesamten Laufzeit des Optionsscheins Geld- und Brief-Kurse. Er ist somit theoretisch immer bereit, zu einem bestimmten Geldkurs unendlich viele Optionsscheine zu kaufen und zu einem anderen, höheren Briefkurs unendlich viele Optionsscheine zu verkaufen. Die Zeiten der Kursstellung können über die deutschen Börsenzeiten hinausgehen.
  • Was ist ein Spread und wie wirkt sich dieser aus?: Zwischen Geld und Briefkurs liegt eine Differenz, ein sogenannter Spread. Dieser kommt dem Market Maker (somit meist dem Emittenten) zugute. Neben den Transaktionskosten und der Gewinnmarge, beinhaltet der Spread auch die Kosten der unterschiedlich hohen Absicherungerfordernis vor Verlusten („Hedging„) des Market Makers bei hoher Volatilität. Aus diesem Grund ist der Spread nicht nur absolut, sondern auch prozentual (in Relation zum Kurswert) unterschiedlich hoch (i. d. R. im Bereich 1 – 20 %, aber auch > 100 % möglich). Um den Spread für die Auswahl eines Optionsscheins beurteilen zu können, gibt es spezielle Kennzahlen: Den Spread in % des Briefkurses, den homognisierten Spread und den Spread-Move.

Vor- und Nachteile des außerbörslichen Handels

  • Vorteile:
    • schnelle und gesicherte Auftragsausführung
    • unter Umständen längere Handelszeiten
    • manche Optionsscheine (z. B. Rohstoff-Scheine) werden nur außerbörslich gehandelt
    • keine Makler-Courtage
  • Nachteile:
    • auf Grund des Spreads Abwicklung immer zum gerade schlechtesten Kurs, nämlich dem Geld- bzw. Briefkurs (im Gegensatz zum eventuell zu erzielenden „Mittelkurs“ an der Börse)
    • Limitorders können nicht gestellt werden („now or never“), es ist lediglich eine Absage des Geschäfts möglich
    • geringere Markttransparenz
    • in der Regel höhere Abwicklungsgebühren
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