Zuerst einmal sei allen Börsenneulingen und Einsteigern gesagt, es ist nicht immer alles so kompliziert wie es aussieht. Es mag sein, dass jetzt Begriffe wie KGV, vinkulierte Namensaktien, Kassakurs, Tafelgeschäfte etc. noch unverständlich erscheinen, aber durch regelmäßiges Beschäftigen und oder einfach nur des Lesens des Wirtschaftsteils deiner Zeitung kommst du dem Ganzen ein Stück näher.
Die hier aufgeführten Punkte sollen dich mit Aktien ein wenig vertraut machen, bis du dann beim letzten Punkt eigentlich in der Lage bist, selbst ein Depot zu eröffnen.
Inhaltsverzeichnis
Warum soll ich mein Geld in Aktien und Wertpapieren anlegen?
Um höhere Renditen zu erzielen… was nichts anderes heißt, als mehr aus deinem Geld zu machen, als es einfach nur so auf deinem Sparbuch, Girokonto oder gar Sparstrumpf aufzubewahren.
Dein Sparbuch und Girokonto werden meistens mit 1 bis maximal 3,5 % verzinst. Hast du also 1000 Euro auf deinem Sparbuch, so sind es am Ende des Jahres lediglich 10 – 35 Euro mehr. Dabei fallen wahrscheinlich noch Kontoführungsgebühren etc. an so dass dir am Ende des Jahres meist nichts von den “Zinsgewinnen” übrig bleibt.
Investierst du jedoch diese 1000 Euro z. B. in Aktien, so hast du die Chance, je nach Risikobereitschaft, bis zu mehreren 100 % Rendite zu erzielen, es besteht aber ebenso die Möglichkeit, dass du ein Teil oder auch dein gesamtes investiertes Geld verlierst. Hier sei aber auch gleich gesagt, dass das Risiko bei den großen Unternehmen aus dem DAX wesentlich geringer ist, als z. B. bei anderen internationalen Werten.
Für den Einsteiger, dem die Entscheidung schwerfällt, welche Aktien er kaufen soll oder der nicht genügend Zeit oder Interesse für die ganze Sache aufbringen möchte, sei an diesem Punkt zu einer möglichen Anlage in Fonds geraten.
Wer kann in Aktien und Wertpapiere investieren?
Sein Geld in Wertpapiere anlegen kann prinzipiell jeder Volljährige, der ein Konto oder ein Depot bei einem Kreditinstitut besitzt und Geld übrig hat, das er auch längerfristig nicht benötigen wird. An diesem Punkt möchte ich auch gleich davon abraten, Aktienkäufe durch Kreditaufnahmen zu finanzieren. Investieren solltest du wirklich nur dein eigenes Geld und auch das nur, wenn du auf langfristige Sicht dieses Geld nicht benötigen wirst.
Welche Anforderungen an den Anleger gibt es?
Die Anforderungen sind je nach Anlageziel und Riskikobereitschaft sehr unterschiedlich. Am allgemeinen unterteilt man in 4 Anlegertypengruppen mit jeweils verschiedenen Anforderungen an den Anleger.
- Die Trader
- Die Spekulanten
- Die spekulativ orientierten Anleger
- Die langfristig orientierten Anleger
Nähere Infos zu den Anlegertypen erfährst du in meinem Artikel: „Welche Anlegertypen gibt es?„.
Wie viel Startkapital benötige ich?
Die untere Grenze für das nötige Startkapital zum Einstieg ins Wertpapiergeschäft sehen ich bei ca. 2.000 Euro. Du kannst natürlich auch mit weniger Geld beginnen, aber aufgrund einer gewissen Risikostreuung, d. h. die Anlage auf mindestens 3 verschiedene Werte verteilen um Verluste eines Wertes ggf. durch Gewinne bei einem anderen Wert ausgleichen zu können, solltest du ab 2.000 Euro aufwärts beginnen.
Hier sei noch zu sagen, dass besonders bei kleineren Aufträgen im Verhältnis wesentlich höhere Transaktionskosten auf den Anleger zukommen. Dies kommt durch die Festlegung der Transaktionsgebühren, die z. B. meist 0,5% oder mindestens 10 Euro pro Order betragen.
Kaufst du jetzt z. B. Aktien im Wert von 300 Euro, so müsstest du 10 Euro an Gebühren bezahlen, denn 0,5% deiner Order wären ja lediglich 1,50 Euro. Da du aber immer mindestens 10 Euro bezahlen musst, kämst du hier auf Kosten in Höhe von 3,33 % deines Orderwertes beim Kauf dieser Aktien. Aber damit noch nicht genug. Solltest du in naher Zukunft diese Aktien wieder verkaufen wollen, so musst du erneut mindestens 10 Euro Transaktionskosten für den Verkauf zahlen. Insgesamt fallen also für diesen Wert 6,66 % oder 20 Euro an Kosten an, die du durch Kursgewinne erst einmal wieder hereinholen musst, bevor du erst anfängst, Geld zu verdienen.