Welche Aktien kaufen: So bestimmst du gute Aktien!

Bei diesem Analyseverfahren fängt man mit den allgemeinen Faktoren (Branche) an und arbeitet sich dann zu den speziellen Faktoren (Unternehmen). Diese Vorgehensweise ist eine unter vielen und es ist nicht entscheidend, in welcher Reihenfolge du vorgehst. Wichtig ist, dass du dir eine fundierte Meinung über das Unternehmen bildest.

1. Wähle eine attraktive Branche

• Nutze dein Wissen über bestimmte Märkte/ Produkte!: Du wirst mit solchen Aktien die höchsten Gewinne erzielen, deren Produkte und deren Märkte du gut beurteilen kannst. Nutze deine Marktkenntnis, die du aus dem beruflichen oder privaten Umfeld besitzt (Bilde dir immer eine eigene Meinung).
• Wie sind die Zukunftsaussichten bzw. Wachstumschancen dieser Branche?: Handelt es sich um einen Zukunftsmarkt mit hohem Wachstum oder um ein „gesättigter Markt“ ohne Wachstum?
• Wie ist die Markteinschätzung für diese Branche?: Ist diese Branche gerade „in“ oder -noch besser- glaubst du, dass diese Branche demnächst in der Gunst der Anleger steigen wird?

2. Welches Unternehmen ist in dieser Branche gut positioniert?

• Wer ist Marktführer in dieser Branche?: Wer in einer attraktiven Branche Marktführer ist, hat die besten Karten am meisten von der positiven Entwicklung zu profitieren.
• Wer wächst schneller als der Branchendurchschnitt?: Gibt es Unternehmen, die ihren Marktanteil stark ausweiten bzw. mehr Gewinn machen, als die Konkurrenz?
• Wer hat einen starken Markennamen?: Welches Unternehmen hat bereits einen etablierten Markennamen bzw. einen guten Ruf?

3. Gewinnentwicklung des Unternehmens

• Wie viel Cent gewinnt das Unternehmen an einem Euro Umsatz (= Umsatzrendite)?: Meide Unternehmen, die heute und in den nächsten Jahren Verlust machen. Letztlich richtet sich der Kurs immer nach den Gewinnaussichten eines Unternehmens. Prüfe dazu die Umsatzrendite und die Eigenkapitalrendite.
• Wie sieht die Gewinnentwicklung aus?: 
  • Seit wann macht das Unternehmen Gewinne?
  • Wie waren die Gewinne pro Aktien in den letzten Jahren?
  • Wie kontinuierlich steigt der Gewinn pro Aktie?
  • Wie hoch liegt der prognostizierte Gewinn pro Aktien in den nächsten 2 Jahren?
• Wie hoch ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis („KGV“)?
  • Vergleiche das KGV und die erwartete Gewinnentwicklung.
  • Je stärker der prognostizierte Gewinn pro Jahr steigt, desto höher darf das KGV liegen.
  • Ein KGV von über 100 ist allerdings meistens übertrieben.
• Wie hoch ist das Umsatzmultipel?: Ein niedriges Umsatzmultipel (unter 1) sagt aus, dass in diesem Unternehmen Substanz steckt und hinter dem Kaufpreis der Aktien mindestens die gleiche Summe an Umsatz steht.

4. Vertraust du dem Management?

• Hält das Management Wort?: Hat das Management seine selbst gesetzten Ziele erreicht oder nicht?
  Prüfe, ob du dem Management dein Geld anvertrauen kannst oder nicht.
• Trendsetter oder Mitläufer?: Ist das Management der Konkurrenz immer einen Schritt voraus, oder rennen sie immer hinterher.
• Aktienfreundliche Informationspolitik?: Wird der Aktionär schnell und richtig über kursrelevante Neuigkeiten informiert oder muss man als Aktionär den Informationen hinterherrennen.
• Hat das Management selber Vertrauen in die Aktie?: Wenn das Management bzw. die Belegschaft des Unternehmens selber einen Teil der Aktien hält, ist das ein gutes Zeichen. Keiner kann die Zukunftsaussichten besser einschätzen, als Insider wie das eigenen Management bzw. die Belegschaft.

5. Charttechnik

• Intakter Aufwärtstrend?: Befindet sich die Aktie in einem intakten Aufwärtskanal?
• Abwärtstrend mit Umkehrformation?: Ist der Kurs des Unternehmens stark gefallen und hat sich eine Umkehrformation herausgebildet?
• Schwankungsbreite: Wenn der Kurs des Unternehmens stark schwankt, solltest du versuchen mit niedrigen Kauflimits, den optimalen Einstieg zu finden.

Siehe hierzu auch meinen Artikel: Wie kann ich Charts richtig lesen?

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