Devisenhandel

Als Devisenhandel bezeichnet man den Kauf und Verkauf von Devisen per Termin oder zur Kasse. Gehandelt werden dabei Ansprüche auf Zahlungen in ausländischen Währungen. Hierbei handelt es sich meistens um Guthaben bei Banken im Ausland. Devisengeschäfte, bei denen die Währungen zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses getauscht werden, werden als „Devisenkassageschäfte“ bezeichnet. Sie finden zum jeweiligen Tageskurs statt.

Wenn das Devisengeschäft zu einem bestimmten künftigen Termin und zu einem vereinbarten Devisenkurs vereinbart wird, handelt es sich um „Devisentermingeschäfte“ bezeichnet. Sie werden entweder aus spekulativen Gründen vorgenommen oder um sicher zu stellen, dass erwartete ausländische Zahlungen oder eigene Zahlungsverpflichtungen zu einem bestimmten Kurs abgewickelt werden können. Dadurch können sich z. B. Exporteure und Importeure gegen Verluste als Folge starker Kursschwankungen absichern. Devisentermingeschäfte eignen sich zur Sicherung gegen Wechselkursschwankungen. Beim Umtausch von Banknoten und Münzen spricht
man vom Handel mit Sorten.

Kassadevisen stehen dem Käufer kurzfristig zur Verfügung. Über Termindevisen dagegen kann ein Käufer erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügen. Zur Abwicklung von Devisentransaktionen gibt es die Devisenbörsen. Außerhalb der Börsen hat sich für den Handel zwischen Banken (Interbankenhandel) ein Markt mit Umsätzen im Milliardenbereich entwickelt. Die Kurse für einzelne Geschäfte werden dabei computergestützt über die Forex sowie für Kassadevisen oder Futures frei ausgehandelt.

Während der Kauf- und Verkauf von Devisen zu einem bestimmten Termin vor allem dazu dient, künftige Zahlungseingänge oder eigene Zahlungsverpflichtungen gegen die Folgen zwischenzeitlicher Kursveränderungen abzusichern, werden Devisenoptionsgeschäfte vor allem aus spekulativen Gründen abgeschlossen. Die Kurse (bzw. Preise für ausländische Währungen) können sich an den Devisenmärkten von Minute zu Minute ändern – in der Regel allerdings nur an der zweiten oder dritten Stelle hinter dem Komma.

Im Verlauf von Tagen und Monaten können sich dagegen erhebliche Kursschwankungen ergeben – zum Beispiel zwischen € und $ oder zwischen Yen und britischem Pfund. Die Ursache dafür können Ungleichgewichte im Außenhandel sein. Die Kursentwicklung kann auch durch wachsendes bzw. sinkendes Vertrauen in die Stabilität einer Währung beeinflusst werden. Die täglichen Schwankungen werden vor allem durch kurzfristige spekulative Überlegungen ausgelöst.

In der Bundesrepublik Deutschland werden 17 Währungen amtlich notiert. Mit Einführung des Europäischen Währungssystems (13. 3. 1979) haben sich die Notenbanken verpflichtet, Wechselkursschwankungen nur innerhalb fester Bandbreiten zuzulassen. Werden die Interventionspunkte erreicht, müssen die Notenbanken mit Käufen oder Verkäufen eingreifen.

Der größte Teil der Geschäfte findet zwischen Geschäftsbanken statt. Doch auch Privatpersonen können an den Devisenbörsen ebenso wie an den Aktienbörsen Geld anlegen und versuchen Spekulationsgewinne zu erzielen. Devisenspekulationen sind allerdings riskant und erfordert viel Erfahrung.

Bewerte diesen Artikel
1 Stern2 Sterne3 Stars4 Sterne5 Sterne

1 Bewertung(en), durchschnittlich: 5,00 von 5

Loading...