Die Palette der dem Anleger zur Verfügung stehenden Optionsscheinprodukte ist in jüngerer Zeit durch eine Reihe innovativer Instrumente wesentlich erweitert worden. Neben klassischen abgetrennten Aktien-Optionsscheinen aus Optionsanleihen und selbständigen Optionsscheinen auf unterschiedlichste Basiswerte finden sich zunehmend sogenannte exotische Optionsscheine, z. B. in Form von Digital-, Barrier- oder Range-Optionsscheinen.
Exotische Optionen unterscheiden sich von herkömmlichen (plain vanilla) Kaufoptionen und Verkaufsoptionen, die das Recht zum Kauf (Call) oder Verkauf (Put) eines bestimmten Basiswerts gewähren bzw. auf den Erhalt einer Ausgleichszahlung in bar bei Überschreiten (Call) oder Unterschreiten (Put) des vereinbarten Basispreises für den jeweiligen Basiswert gerichtet sind, durch die Art des Optionsrechts und/oder das Hinzutreten zusätzlicher, den Inhalt des Optionsrechts verändernder Nebenabreden. Diese Besonderheiten schränken das Optionsrecht ein, eröffnen jedoch im Rahmen verbesserter Prognosemodelle neue Positionierungsmöglichkeiten in Bezug auf denkbare Marktentwicklungen. Gleichzeitig erwächst aus der inhaltlichen Ausgestaltung des Optionsrechts bzw. den Nebenabreden eine veränderte Chance- und Risikostruktur – mit der Folge produktspezifischer Chancen, aber auch Verlustrisiken.
Eine abschließende Aufzählung verschiedene Kategorien exotischer Optionsscheine bzw. exotischer Optionen ist wegen der Vielzahl von Ausgestaltungs- und Kombinationsvarianten weder beabsichtigt noch möglich. Dies gilt umso mehr, als sich einheitliche Bezeichnungen am Markt bislang nicht etabliert haben, so dass identische Ausgestaltungen je nach Emittent unterschiedliche Namen tragen können. Einer Anlage in exotischen Optionsscheinen sollte stets eine eingehende Beschäftigung mit der konkreten Ausgestaltung der verschiedenen verbrieften Optionsrechte und den mit dem Erwerb eines bestimmten Optionsscheins verbundenen Chancen und Verlustrisiken vorausgehen.
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