Investmentfonds: Das Wichtigste im Überblick!

Du kennst Anleihen und Aktien? Das sind dies Wertpapiere mit unterschiedlichen Laufzeiten, Risiken und Erträgen. Gibt man mehrere dieser Wertpapiere – bildlich gesprochen – in einen Korb und begibt Anteilscheine von dem gesamten im Korb befindlichen Vermögen, dann spricht man von einem Investmentfonds und von Investmentfonds-Anteilen oder -Zertifikaten. Wenn du einen Investmentfonds-Anteil zeichnest, dann wirst du Miteigentümer am Fondsvermögen.

Damit für den Anleger die größtmögliche Sicherheit gewährleistet ist, können nur spezielle Banken, sogenannte Kapitalanlagegesellschaften (KAG’s) Fonds auflegen. Hinter jeder KAG steht eine weitere Bank, die sogenannte Depotbank. In der KAG sorgt das Fondsmanagement für die „Pflege“ des Fondsvermögens. Das Ziel jedes Fonds ist zum einen die Vermehrung des Vermögens unter Wahrung größtmöglicher Sicherheit, und zum anderen die fortwährende Erzielung von Erträgen. Das heißt, das Fondsmanagement verändert laufend die Zusammensetzung des Fondsvermögens – je nach den Ertragsaussichten einzelner Wertpapiere auf den Kapitalmärkten.

Investmentfonds werden täglich nach den Kursen der in ihnen enthaltenen Anleihen und Aktien bewertet, der Wert des einzelnen Anteils errechnet und in der Zeitung veröffentlicht. Der Wert, zu dem du einen Investmentfonds-Anteil kaufst (= Ausgabepreis) ergibt sich aus diesem „errechneten Wert“ zuzüglich eines gewissen „Ausgabeaufschlages“ mit dem die Ausgaben abgedeckt werden. Auch die Ausgabepreise deutscher Investmentfonds werden von einer Reihe inländischer Tageszeitungen veröffentlicht. Es gibt keine Zeichnungsfrist wie bei anderen Wertpapieren, sondern du kannst jederzeit einsteigen. Genauso kannst du jederzeit auch wieder aussteigen, deine Anteile verkaufen und über das Geld verfügen. Somit ist höchstmögliche Flexibilität gewährleistet.

Für jeden Anleger der richtigen Fonds

Du weißt vielleicht, dass Anleihen eine fixe Verzinsung haben, und dass Aktien je nach Unternehmenserfolg Dividende ausschütten. Während Anleihen daher meist eine recht stabile Kursentwicklung haben, bieten Aktien die Chance auf interessante Kursgewinne, können aber mitunter in ihrer Entwicklung schwanken. Wenn ein Fonds überwiegend Anleihen enthält, setzen sich seine Erträge aus deren Zinsen zusammen. Enthält er überwiegend Aktien, erhalten sie Dividendenzahlungen und haben die Chance auf Kursanstiege. Ausgehend von dieser grundsätzlichen Ausrichtung unterscheidet man weiter:

  • Geldmarktnahe Fonds: Sie investieren in Festgelder und Anleihen mit kurzer Restlaufzeit. Sehr sicherer und stabiler Ertrag. Ausgabeaufschlag bis 1 %. Empfohlene Mindesthaltedauer 1 – 3 Jahre.
  • Rentenfonds: Sie legen in Schuldverschreibungen wie Bundesanleihen, Pfand- und Kommunalbriefe sowie Anleihen von Unternehmen an. Meist ist ein weiterer Schwerpunkt wie inländische oder internationale Anleihen vorgegeben. Ebenfalls sehr sicher, höherer Ertrag als bei geldmarktnahen Fonds. Ausgabeaufschlag bis 3,5 %. Empfohlene Mindesthaltedauer 5 Jahre.
  • Gemischte Fonds: Sie investieren sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Das Risikopotentzial richtet sich nach dem Verhältnis von Anleihen und Aktien. Sie unterliegen gewissen Wertschwankungen, bieten aber auch höhere Ertragschancen als Rentenfonds. Ausgabeaufschlag bis 4 %. Empfohlene Mindesthaltedauer 5 – 10 Jahre.
  • Aktienfonds: Je nach ihrem Schwerpunkt veranlagen sie in Aktien bestimmter Länder, Regionen, Kontinente oder bestimmter Wirtschaftszweige. Längerfristig hohe Ertragschancen, kurzfristig jedoch stärkere Kursschwankungen möglich. Deshalb sollte in Aktienfonds ausschließlich langfristig veranlagt werden. Investiere also nur, wenn duausschließen kannst, dass du das Geld von heute auf Morgen brauchst. Beim Verkauf in einer ungünstigen Kursphase müsstest du sonst mit Verlusten rechnen. Ausgabeaufschlag 2 – 5 %. Empfohlene Mindesthaltedauer ab 10 Jahre.

Vorteile von Investmentfonds

  • Risikostreuung: Oberstes Gebot jeder Vermögensanlage ist eine entsprechende Streuung des Risiko- und des Ertragspotentials. Dieses Gebot wird bei Investmentfonds bestmöglich verwirklicht, wie man am Beispiel von Aktienfonds sehr gut illustrieren kann. Durch die Anlage des Fondsvermögens in zahlreiche unterschiedliche Aktien wird das Risiko fallender Kurse reduziert bzw. durch steigende Kurse anderer Papiere ausgeglichen. Ein solcher Ausgleich ist dem privaten Anleger beim Kauf einzelner Aktien meist nicht möglich.
  • Professionelles Fondsmanagement: Die Aufgabe des Aussteuerns von Risiken, des Aufspürens von Chancen und steigenden Kursen, des Vermeidens von Verlusten und die dementsprechende laufende Umschichtung des Fondsvermögens nimmt das Fondsmanagement besser wahr, als ein Laie es normalerweise kann. Fondsmanager sind gut ausgebildete und erfahrene Spezialisten, ständig am Puls der Finanzmärkte und verfügen über hochmoderne Analyse- und Informationssysteme. Sie sind daher in der Lage, Trends frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.
  • Geringer finanzieller Einsatz und Zugang zu allen Märkten: Kaum ein Berufstätiger hat Millionen zur Verfügung, meistens geht es um 1.000 oder 2.000 Euro, die man veranlagen möchte. Schon mit diesen Beträgen kannst du Investmentfonds-Anteile kaufen und hast Zugang zu Finanzmärkten, die einem privaten Anleger auch aufgrund der großen räumlichen Distanz und anderer Gegebenheiten meist nicht für „Investments“ zur Verfügung stehen.
  • Zeitersparnis: Wenn du selbst für dich ein Anleihe- und Aktienportfolio zusammenstellt, brauchst du viel Zeit zum täglichen Studium der Finanzmärkte. Und trotzdem wird ein guter Fondsmanager längerfristig mehr für dich herausholen können.
  • Geringe Spesen: Beim Kauf von Fondsanteilen ist lediglich ein einmaliger Ausgabeaufschlag zu bezahlen. Verkaufst du deine Anteile, so geschieht dies zum Rücknahmepreis ohne weitere Spesen. Die Leistungen des professionellen Fondsmanagements werden durch eine geringe Verwaltungsgebühr abgedeckt. Bei laufender Veranlagung des Fondsvermögens zahlt der Fondsmanager als Großanleger extrem niedrige Spesen. Und auch du kommst als Miteigentümer in diesen Genuss.
  • Flexibilität: Im Vergleich zu anderen Anlageformen kannst du Investmentfonds-Anteile jederzeit ohne Spesennachteile verkaufen, wobei der Wert sich allein aus den im Fonds befindlichen Wertpapieren errechnet. Drei Tage nach dem Verkauf hast du dein Geld auf dem Konto. Das ist maximale Flexibilität. Eine solche ist beim direkten Verkauf von Anleihen oder Aktien nicht immer gegeben.
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